Mehrheit der deutschen Journalisten bei Merkels Besuch in Peking von Pressekonferenz ausgeschlossen

Beim China-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist es zu einem Eklat um die Zulassung der in Peking ansässigen deutschen Journalisten gekommen. China verweigerte der Mehrheit der deutschen Korrespondenten aus Kapazitätsgründen eine Teilnahme an der Pressekonferenz.

Bei der Pressekonferenz in der Großen Halle des Volkes könnten aus Kapazitätsgründen nur die aus Deutschland mitgereisten deutschen Journalisten teilnehmen, hieß es von chinesischer Seite. 

Nach Protesten erlaubte die chinesische Regierung schließlich doch vier deutschen Korrespondenten die Teilnahme, während andere weiterhin nicht dabei sein konnten. Den Journalisten wurde aber auch nur eine Frage erlaubt. In der Delegation wurde spekuliert, ob damit vielleicht allzu kritische Fragen vermieden werden sollen – etwa zu den Unruhen in Hongkong oder zum Schicksal der muslimischen Minderheit der Uiguren, die zu Hunderttausenden in Umerziehungslager gesteckt worden sind.

Das chinesische Vorgehen sei "nicht nachvollziehbar und entspricht aus unserer Sicht nicht den internationalen Standards", verlautete es aus Delegationskreisen. Auch Korrespondenten anderer internationaler Medien konnten in Peking nicht teilnehmen. Erlaubt war nur die Teilnahme an dem Empfang mit militärischen Ehren.

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(rt deutsch / dpa)