Erdoğan: Türkei sollte wie Israel Nuklearwaffen besitzen dürfen

Die Tatsache, dass die Türkei keine Nuklearwaffen besitzen dürfe ist nach Ansicht des türkischen Präsidenten Erdogan inakzeptabel. Erdogan nannte Israel als Beispiel. Dem Westen drohte er mit Grenzöffnung für syrische Flüchtlinge, sollte die Last nicht geteilt werden.

Im Jahr 1980 unterzeichnete die Türkei den Atomwaffensperrvertrag (Non-Profileration of Nuclear Weapons). 1996 folgte die Unterzeichnung des Verbots zum Test von Atomwaffen. Auf einer Veranstaltung der AKP forderte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein Ende des Atomwaffenverbots für sein Land: 

Einige Länder haben Raketen mit Nuklearsprengköpfen, nicht eines oder zwei. Aber (sie sagen uns,) wir dürften sie (die Nuklearwaffen) nicht haben. Das kann ich nicht akzeptieren. Es gibt kein entwickeltes Land der Welt, das keine Nuklearwaffen hat. 

Erdoğan zog einen Vergleich zu Israel:

Wir haben Israel in der Nähe, wir sind fast Nachbarn. Sie schrecken (andere Nationen) ab, indem sie diese (Waffen) besitzen. Niemand kann sie anrühren. 

Über die Zahl der Nuklearwaffen Israels gibt es keine genauen Angaben. Es wird vermutet, dass Israel zwischen 80 und 4.000 Nuklearsprengköpfe besitzt. Den NPT-Vertrag hat Israel nie unterzeichnet. Öffentlich wird der Besitz von Nuklearwaffen weder dementiert noch bestätigt. Erste Forschungen begannen mit der Unabhängigkeit Israels. 

Das türkische Staatsoberhaupt warnte auch vor der Öffnung der Grenze für syrische Flüchtlinge, falls in Nordsyrien keine Sicherheitszone eingerichtet werde und sich der Westen seinen Verpflichtungen entziehe. Washington und Ankara hatten sich am 7. August auf eine Sicherheitszone in Syrien geeinigt.

Diese soll als Pufferzone zwischen der türkischen Grenze und von den USA gestützten kurdischen Einheiten dienen. Die Türkei hat seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien rund vier Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Diese Last könne die Türkei, so Erdoğan, nicht allein tragen. 

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