Peking warnt Washington vor neuen Zöllen und verspricht Vergeltungsmaßnahmen

Das chinesische Handelsministerium hat die USA vor einer weiteren Eskalation des Handelskrieges gewarnt. Es forderte Washington auf, keine neuen Zölle gegen chinesische Importe einzuführen, von denen einige zum 1. September in Kraft treten sollen.

Wenn Washington zu den angekündigten Tarifen greift, muss Peking Vergeltungsmaßnahmen ergreifen. Das verkündete der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, Gao Feng, am Donnerstag. Das Gleiche wurde bereits vergangene Woche von Chinas staatlichem Ratskomitee für Zölle versprochen, doch weder Gao noch das Komitee gaben bekannt, welche Schritte genau China unternehmen wird. In einem Nachrichtenbriefing erklärte der Sprecher:

Wenn die Vereinigten Staaten den Einspruch Chinas mit Füßen treten und neue Zölle erheben, wird China gezwungen sein, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Anfang dieses Monats drohte US-Präsident Donald Trump damit, Importe im Wert von 300 Milliarden US-Dollar aus China mit Abgaben in Höhe von zehn Prozent zu belegen. Während zusätzliche Abgaben für bestimmte Waren auf den 15. Dezember verschoben wurden, stehen einige Produkte im Wert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar noch auf der Liste der Zölle, die am 1. September in Kraft treten werden.

Die Handelsgespräche zwischen beiden Seiten sind noch im Gange, bisher gab es jedoch keinen Durchbruch, der zu einem endgültigen Abkommen führte. Ein Treffen im vergangenen Monat in Shanghai brachte keine Ergebnisse, und ein Termin für die nächste Runde der persönlichen Gespräche wurde bisher nicht bekannt gegeben.

Am Mittwoch sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, er hoffe, dass die USA und China "miteinander auskommen" und den "gegenseitig vorteilhaften" Handel wieder aufnehmen können. Unter Bezugnahme auf ein Handelsabkommen, das den langwierigen Handelskrieg beenden kann, teilte er mit:

Wir hoffen, dass die Vereinigten Staaten China auf halbem Weg entgegenkommen.

Trump hat kürzlich den Erfolg eines Handelsabkommens mit China mit der Politik Pekings gegenüber den seit Wochen andauernden Protesten in Hongkong verknüpft. Der Präsident sagte, dass ein gewaltsames Vorgehen gegen die Demonstranten das Geschäft "viel schwieriger" machen würde. Peking forderte Washington auf, sich aus seinen inneren Angelegenheiten herauszuhalten.

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