Irak: Iranische Milizen sehen USA hinter Angriffen auf Stützpunkte

Gegen jede Art künftiger Angriffe werde man sich wehren, drohen in Richtung USA die im Irak aktiven paramilitärischen PMF-Streitkräfte. Auch der jüngste Angriff auf ein Munitionslager geht nach ihrer Ansicht auf das Konto der USA, was aus Washington bestritten wird.

Israelische Drohnen sollen den Angriff auf ein Munitionslager der "Popular Mobilization Forces" (PMF) durchgeführt haben. Allein im letzten Monat gab es Explosionen auf drei Stützpunkten und Waffenlagern. Nachforschungen der irakischen Regierung ergaben, dass zumindest einer dieser Angriffe durch eine Drohne durchgeführt wurde. Die USA weisen die Verantwortung zurück. Die PMF kündigte an, man werde die USA fortan zur Verantwortung ziehen: 

Wir haben keine andere Wahl, als uns und unsere Stützpunkte mit den uns zur Verfügung stehenden Waffen zu verteidigen. 

Die PMF will über Informationen verfügen, nach welcher vier israelische Drohnen von den USA aus Aserbaidschan in den Irak gebracht worden seien.

Von israelischer Seite gab es weder ein Eingeständnis noch ein Dementi. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte lediglich:

Iran hat keine Immunität egal wo (…) Wir werden gegen sie agieren – und tun dies derzeit –, wo auch immer erforderlich. 

Bei den PMF, auch Volksmobilmachungskräfte genannt, handelt es sich um eine Dachorganisation aus rund 40 Milizen, welche seit 2014 besteht. Diese Milizen sind mehrheitlich schiitisch geprägt. Gegründet wurden sie zum Kampf gegen die Terrororganisation IS. 

Bekannt ist nur, dass Israel in Syrien iranische Stellungen angegriffen hatte. Im Irak liegt der letzte offiziell bestätigte israelische Angriff Jahre zurück: 1981 bombardierten israelische Kampfflugzeuge eine irakische Nuklearanlage südlich von Bagdad, die sich zur Zeit dieses Angriffs noch im Bau befand.

Mehr zum Thema - Irak: Operationen gegen den IS gehen in der ost-irakischen Provinz Diyala zu Ende