Mittels geheimer Ortungsgeräte: Mercedes-Benz lokalisierte Fahrer in Großbritannien

Tausende Mercedes-Fahrzeuge sollen, so die britische "Sun", von eingebauten Sensoren betroffen sein. Diese würden im Falle ausstehender Ratenzahlungen aktiviert und das Fahrzeug geortet. Viele Kunden stimmten unwissentlich über die Allgemeinen Geschäftsbeziehungen zu.

In Großbritannien verkaufte Mercedes-Benz in diesem Jahr mehr als 170.000 Fahrzeuge, 80 Prozent davon auf Basis von Finanzierungsmöglichkeiten. Alle Neu- und Gebrauchtwagen, die seit dem Jahr 2018 in den Verkauf gingen, sollen, so berichtet die britische Sun, mit Sensoren ausgestattet sein. Die Sensoren können den Standort eines Fahrzeugs lokalisieren und die Daten an einen zentralen Standort des Unternehmens übertragen. 

Mercedes muss noch offiziell bestätigen, wie lange es die Tracker bereits eingebaut hat, gab jedoch an, dass diese nur unter "extremen Umständen" aktiviert würden, nämlich dann, wenn die Fahrer mit den Zahlungen in Verzug geraten sind und sich nicht rechtzeitig mit dem Unternehmen in Verbindung gesetzt haben. Die Sensoren erlauben in einem solchen Fall die Lokalisierung und Beschlagnahmung des Fahrzeugs. Die Sensoren arbeiten unabhängig von der eingebauten Diebstahlsicherung und dem optionalen Zusatz-Service "Mercedes Me". Das EU-Datenschutzgesetz verbietet die Ortung von Fahrzeugen ohne Wissen und Zustimmung des Fahrers. 

Viele Kunden geben jedoch offensichtlich auch unwissentlich ihre Zustimmung, indem sie die langen Allgemeinen Geschäftsbedingungen ignorieren. Die Klausel zu den "Ortungssensoren" sei rechts oben zu finden, dort, wo ein Kunde seinen Finanzierungsvertrag unterzeichnet.