Trump warnt China vor Tian'anmen II in Hongkong

Der US-Präsident hat China gedroht, dass ein gewaltsames Vorgehen gegen die Demonstranten in Hongkong die Gespräche im Rahmen des Handelskrieges negativ beeinflussen wird. Zuvor berichteten Medien, dass Peking Soldaten an der Grenze zu Hongkong zusammenzieht.

US-Präsident Donald Trump hat China davor gewarnt, dass ein Durchgreifen im "Tian'anmen-Platz-Stil" gegen die Demonstranten in Hongkong die Handelsgespräche zwischen den beiden Ländern ruinieren wird. Er erklärte am Wochenende:

Ich denke, es wäre sehr schwierig, damit umzugehen, wenn sie Gewalt anwenden. Ich meine, wenn es zu einem Vorfall wie auf dem Platz des Himmlischen Friedens kommt. Ich denke, es wäre sehr schwer, das zu tun, wenn es zu Gewalt kommt.

Der anhaltende Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China hat das Vertrauen in die Weltfinanzmärkte angesichts der Anzeichen einer möglichen globalen Konjunkturabschwächung erschüttert.

Nun erfolgte Trumps Drohung zu einem Zeitpunkt, an dem Washington und Peking versuchen, wichtige Gespräche auf hoher Ebene wiederzubeleben, die darauf abzielen, den Handelskrieg zwischen den zwei Staaten im nächsten Monat zu beenden.

Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow wies am Sonntag darauf hin, dass für die nächsten Tage Telefonate geplant seien, die dazu führen könnten, dass die Verhandlungen zwischen hochrangigen Beamten wieder aufgenommen werden.

Nun scheint es, dass Hongkong in die Verhandlungen mit einbezogen wird. Die chinesische Sonderverwaltungsregion wird seit mehr als zwei Monaten durch unautorisierte Demonstrationen erschüttert. Die Unruhen lähmten nicht nur den Straßenverkehr in Teilen der Innenstadt, sondern auch für einige Zeit die Arbeit des Flughafens in Hongkong.

Die Kommunistischen Partei Chinas hat ihren Ton gegenüber den Demonstranten verschärft und die "terroristischen" Aktionen einer gewalttätigen Minderheit verurteilt.

Staatliche Medien Chinas berichteten darüber, dass die Volksbefreiungsarmee militärisches Gerät und Personal in Shenzhen, jenseits der Grenze zur teilautonomen Stadt Hongkong, zusammenziehe.

Chinesische Experten sagen jedoch, dass es "keine Wiederholung" des Tian'anmen-Platz-Vorfalls geben wird. Die staatliche Hardliner-Zeitung Global Times veröffentlichte einen entsprechenden Leitartikel, in dem es dazu hieß:

China ist viel stärker und reifer, und seine Fähigkeit, komplexe Situationen zu bewältigen, wurde erheblich verbessert.