Japan soll auch mitmachen: Pentagon-Chef wirbt in Tokio für US-Mission im Persischen Golf

Pentagon-Chef Mark Esper wirbt auch in Asien für Washingtons Marineeinsatz im Persischen Golf. Bei seinem ersten Besuch beim Verbündeten Japan zeigt er zugleich rhetorische Härte gegen China. Er warf Peking eine "räuberische" Wirtschaftspolitik vor.

Die USA wollen auch den asiatischen Verbündeten Japan an dem Militäreinsatz "Sentinel" (Wache) gegen den Iran zum Schutz der internationalen Schifffahrt im Persischen Golf beteiligen. Bei einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Mark Esper in Tokio sagte sein japanischer Kollege Takeshi Iwaya am Mittwoch, er werde über Japans Rolle in der Straße von Hormus nachdenken, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

Noch keine Zusage in Tokio – Japan nimmt sich Zeit zum Überlegen 

Esper hatte vor dem Auftakt seines ersten Besuches in Tokio als neuer Pentagon-Chef erklärt, jedes Land, das Interesse an einer freien Handelsschifffahrt habe, sollte eine Beteiligung an dieser Art von Überwachung der Straße von Hormus erwägen. Dazu zähle auch Japan.

Der US-Plan stößt auf gemischte Reaktionen. Während sich Großbritannien beteiligen will, lehnt Deutschland einen gemeinsamen Militäreinsatz mit den USA ab und setzt auf eine europäische Lösung. Japans Regierungschef Shinzō Abe erklärte, er werde in seine Überlegungen sowohl die Beziehungen zum Sicherheitspartner USA wie auch die traditionell guten Beziehungen zum Iran einbeziehen, bevor er entscheide, welche Rolle sein eigenes Land spielen könne.

Laut Pentagon-Chef verstoße China gegen die internationale regelbasierte Ordnung

Bei seinem Treffen mit Abe in Tokio warf Esper zudem Peking eine "räuberische" Wirtschaftspolitik vor. China verstoße damit gegen die internationale regelbasierte Ordnung, "die wir aufrechtzuerhalten versuchen", sagte Esper laut Kyodo. Zuvor hatte Washington Peking der Währungsmanipulation bezichtigt. Esper warf China zudem "militärische Aggression" vor.

China destabilisiert weiterhin die Region", sagte Esper.

Bei seinem anschließenden Treffen mit seinem Amtskollegen Iwaya sagte der Pentagon-Chef, China nötige Nachbarstaaten zu seinem eigenen Vorteil.

Vor dem Hintergrund eines erbitterten Streits zwischen Tokio und Seoul wegen verschärfter Exportkontrollen durch Tokio und Entschädigungsforderungen Seouls für koreanische Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945) verständigten sich beide Verteidigungsminister laut Kyodo auf die Bedeutung einer Kooperation mit Südkorea. Japan und Südkorea sind Verbündete der USA.

(dpa/rt deutsch)