Iran widerspricht Trump: "USA haben aus Versehen eigene Drohne abgeschossen"

Der US-Präsident gab Donnerstag bekannt, die US-Marine habe eine iranische Drohne in der Straße von Hormus abgeschossen. Teheran dementiert den Abschuss. Der Iran machte den USA ein Angebot, die Urananreicherung zurückzufahren, sollten die US-Sanktionen aufgehoben werden.

Der stellvertretende iranische Außenminister Seyed Abbas Araghchi äußerte sich zu dem vermeintlichen Drohnenabschuss am Freitag auf Twitter: 

Wir haben in der Straße von Hormus keine Drohne verloren und auch sonst nirgendwo. Ich mache mir Sorgen, dass die USS Boxer aus Versehen ihre eigene UAS (Drohne) abgeschossen haben!

Der US-Sender CNBC zitierte am Donnerstag den US-Präsidenten Donald Trump: 

Die Boxer (USS Boxer) ergriffen Abwehrmaßnahmen gegen eine iranische Drohne, die in unmittelbare Nähe, bis auf etwa 1.000 Meter herangekommen war und dabei mehrere Aufrufe ignorierte, die Sicherheit von Schiff und Schiffsbesatzung nicht zu gefährden.

Bestätigt allerdings wurde der Abschuss einer US-Drohne, die in iranisches Territorium eingedrungen war. Hierzu präsentierte Teheran die Wrackteile. Die US-Seite dementierte, dass sich die US-Drohne über iranischem Hoheitsgebiet befunden hätte. Ein Vergeltungsangriff wurde in letzter Minute von Trump abgesagt. 

Im Rahmen seines Besuchs in New York machte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif den USA ein Angebot

Es geht nicht um Foto-Ops (Fototermin). Wir sind an Substanz interessiert. Es gibt andere wesentliche Maßnahmen, die durchgeführt werden können. 

Der Iran und seine Bevölkerung leiden unter den schwersten Sanktionen seit Gründung der Islamischen Republik. US-Präsident Donald Trump machte das unter seinem Vorgänger Barack Obama 2015 geschlossene Nuklearabkommen zunichte. Trump verfolgt eine Politik des "maximalen Drucks" gegen den Iran, die zu erheblichen Spannungen zwischen Teheran und Washington führte. 

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Mit Hilfe der britischen Marine wurde ein iranischer Tanker beschlagnahmt, der, so der Vorwurf, Öl nach Syrien transportieren wollte. Als Reaktion auf die Beschlagnahmung wurde berichtet, dass Teheran am Donnerstag die Crew eines ausländischen Schiffes festnahm. Sarif betonte aber in New York, es handle sich nicht um einen Tanker, sondern um ein kleines Schiff, "was Millionen Liter, nicht Millionen Tonnen Öl" geladen hat. Es handle sich um Leute, die "unser Öl schmuggeln". Er verwies darauf, dass es sich bei der Festnahme um Routine handle: 

Wir machen das jeden zweiten Tag.