WHO erklärt Ebola-Epidemie im Kongo zu Gesundheitsnotstand mit "internationaler Tragweite"

Die Weltgesundheitsorganisation hat die Ebola-Epidemie im Kongo zu einer "gesundheitlichen Notlage mit internationaler Tragweite" erklärt. Mehr als 1.600 Menschen kamen bereits durch das Virus ums Leben. Die WHO hofft durch den Notstand auf mehr finanzielle Hilfen.

In dieser Woche wurde der erste Ebola-Fall in der kongolesischen Millionenstadt Goma entdeckt. Der "gesundheitliche Notstand mit internationaler Tragweite" wurde von der WHO erst viermal ausgerufen, hierunter die Ebola-Epidemie in Teilen Westafrikas zwischen 2014 und 2016, bei der mehr als 11.000 Menschen ums Leben gekommen sind. 

Der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte im Rahmen einer Nachrichtenkonferenz in Genf: 

Es ist Zeit, dass die Welt Notiz nimmt. 

Die WHO auf Twitter: 

Von den mehr als 2.500 Infizierten sind im Kongo seit Ausbruch der neuen Epidemie rund 1.600 Personen gestorben. Jeden Tag werden rund zwölf neue Fälle bekannt. Ein Grund für die Verbreitung ist auch das Misstrauen in die Gesundheitsmitarbeiter. Viele suchen keine Behandlungsmöglichkeiten auf. Hinzu kommen gewaltsame Übergriffe auf Ebola-Zentren und deren Mitarbeiter. 

Namensgeber der Krankheit ist der kongolesische Fluss Ebola. Unweit des Gewässers wurde das Virus 1976 erstmalig entdeckt. In 25 bis 90 Prozent aller Fälle führt das Virus zum Tod. Es werden fünf Arten des Ebola-Virus unterschieden. Übertragen wird es durch Körperflüssigkeiten von Menschen, dem "Buschfleisch" von Tieren und auch Gegenständen, die kontaminiert wurden. Die erkrankte Person leidet an hohem Fieber und oft Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. 

Einschränkungen für Reisen und Handel soll es aber keine geben. Bislang sind zwei Provinzen innerhalb der Demokratischen Republik Kongo betroffen: Nord-Kivu und Ituri. Das Rote Kreuz hieß den Entscheid der WHO willkommen und hofft auf mehr internationale Kenntnisnahme, "welche die Krise verdient". Die WHO schätzt die Weiterverbreitung auf Nachbarländer als "sehr hoch" ein. Gegen die Krankheit hilft eine Impfung, die bereits mehr als 161.000 Menschen verabreicht wurde. Eine Impfung bekamen jedoch nur diejenigen, die in direktem Kontakt mit Ebola-Patienten stehen.