USA bauen ukrainischen Schwarzmeerhafen für eigene Kriegsschiffe aus

Damit künftig US-Kriegsschiffe in einem ukrainischen Hafen andocken können, baut die US Navy den Marinestützpunkt von Otschakow seit zwei Jahren um. Und das alles in unmittelbarer Nähe zur Halbinsel Krim, wo die NATO von einem eigenen Stützpunkt geträumt hat, bevor es zum Putsch in der Ukraine kam.

Bis jetzt konnten die meisten US-Kriegsschiffe, die an verschiedenen Manövern mit der Ukraine und anderen Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres teilgenommen haben, aufgrund ihrer Größe nicht in einem ukrainischen Hafen andocken.

Es sind aber nicht nur kleinere Umbauarbeiten, die die USA am Marinestützpunkt von Otschakow im Schwarzen Meer vornehmen. Bestehende Piers werden verstärkt und vergrößert, neue Schwimmdocks und Werften zur Reparatur von Schiffen gebaut und Sicherheitszäune um den Stützpunkt verlegt. Doch das absolute Herzstück sollen zwei hochmoderne maritime Operationszentren werden, von wo aus die ukrainische Marine und auch die NATO ihre Aktivitäten im Schwarzen Meer koordinieren können. Zudem sollen US-"Beobachter" in die Operationszentren entsandt werden, wenn sich Kriegsschiffe der US Navy in diesen Gewässern befinden.

Während die Ukraine mit Hilfe der USA und NATO ausgerüstet und modernisiert wird, hat auch Russland seit der Wiedereingliederung der Krim in die Russische Föderation vor fünf Jahren die Halbinsel militärisch weiter ausgebaut. Modernste Kampfjets und S-400-Luftabwehrsysteme sind hier stationiert, nebst der Schwarzmeerflotte mit Kriegsschiffen und U-Booten.

Wie groß die Kriegsschiffe von Nicht-Anrainerstaaten tatsächlich sein und wie lange sie sich im Schwarzen Meer aufhalten dürfen, regelt das Abkommen von Montreux aus dem Jahr 1936. So darf das Gesamtgewicht von Kriegsschiffen, die gemeinsam durch den Bosporus in das Schwarze Meer einfahren, nicht 15.000 Tonnen übersteigen, und sie dürfen sich für höchstens 21 Tage innerhalb dieser Zone aufhalten. Flugzeugträger und U-Boote (von Nicht-Anrainern) sind generell verboten. Grundsätzlich muss die Passage eines Kriegsschiffes der Türkei rund eine Woche im Voraus durch die üblichen diplomatischen Kanäle gemeldet werden.