Bagdad weist Washington in die Schranken: Kein Angriff auf den Iran von irakischem Territorium aus

Rund 5.000 US-Soldaten sind im Irak stationiert, um den Iran zu beobachten. Der irakische Präsident machte angesichts der Kriegsrhetorik aus Washington deutlich, dass von irakischem Territorium aus kein US-amerikanischer Angriff auf den Iran wird stattfinden können.

Nach Abschuss einer US-Drohne vom Typ RQ-4 Global Hawk durch die iranische Revolutionsgarde schürt US-Präsident Donald Trump die Kriegrhetorik, obwohl ein Vergeltungsangriff auf den Iran von Trump in letzter Minute abgesagt worden war. Als Begründung nannte Trump, man habe ihm gesagt, die Vergeltungsmaßnahme würde 150 Menschenleben kosten. Die Drohne war, nach Angaben der Iraner, in den iranischen Luftraum eingedrungen. Washington bestreitet dies. 

Laut des irakischen Präsidenten Barham Salih gibt es kein Abkommen zwischen seinem Land und den Vereinigten Staaten, welches es den USA erlauben würde, irakisches Territorium für einen Angriff auf den Iran zu nutzen. Salih sagte in einem Interview mit CNN:

Wir wollen nicht, dass unser Gebiet ein Schauplatz für feindliche Aktionen gegen einen unseren Nachbarn, einschließlich des Iran, wird. 

Dabei entsann sich Salih auch der US-Invasion in den Irak: 

Es ist einfach einen Krieg zu beginnen, aber sehr, sehr schwierig ihn zu beenden. 

Am Dienstag drohte Trump dem Iran gar mit "Auslöschung", sollte das Land "irgendetwas US-amerikanisches" angreifen. Einen anderen Ausweg, so Trump, gebe es im Kriegsfall nicht:

Man wird keine Ausstiegsstrategie brauchen. Ich mache keine Ausstiegsstrategien.

Am Montag verhängte Donald Trump neue Sanktionen gegen den Iran, welche auf dessen geistlichen Führer Ali Chamenei abzielen. Der iranische Präsident Hassan Rohani sagte daraufhin, das Weiße Haus "leide an geistiger Behinderung". Der französische Präsident Emmanuel Macron führte am Dienstag ein Telefongespräch mit Rohani. Aus Frankreich und Deutschland waren Diplomaten und der deutsche Außenminister Heiko Maas in den Iran gereist, um über den Erhalt des Nuklearabkommens (JCPOA) zu sprechen.

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Die USA hatten dieses im Mai letzten Jahres einseitig aufgekündigt und zuvor aufgehobene Sanktionen traten erneut in Kraft. Donald Trump vertritt eine Politik des "maximalen Drucks" gegen den Iran und stellt das Land als Aggressor dar. Ab dem 7. Juli wird die iranische Regierung weiteren Auflagen des Nuklearabkommens nicht mehr nachkommen. Ein Grund hierfür ist nach Angaben Teherans auch die fehlende Initiative der EU, die Handelsbeziehungen mit dem Iran zu normalisieren. 

Angesichts der Behauptungen aus Washington, der Iran sei an Angriffen auf vier Öltanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate und zwei Öltanker nahe der Straße von Hormuz verantwortlich, fühlen sich viele an den Irak-Krieg sowie andere, durch Falsche Flagge Aktionen vorbereitete Kriege, erinnert.