Ankara hat Militärs nach Russland geschickt, um eine Schulung zum Einsatz der Raketensysteme S-400 zu absolvieren. Das teilte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar mit. Die Zeitung Milliyet zitierte den Minister:
Wir haben unsere Spezialisten nach Russland geschickt, um eine Schulung zum Einsatz der S-400-Systeme zu absolvieren, die heute beginnt und mehrere Monate dauern wird. Die Anzahl des Personals ändert sich ständig, alle haben ihre eigenen Ziele.
Der türkische Verteidigungsminister erwähnte auch einen neuen Vorschlag der Vereinigten Staaten:
Am 28. und 29. März kam ein neuer Vorschlag, der die Patriot-Raketensysteme betrifft. Es laufen Gespräche über ihren Preis, den Technologietransfer und die gemeinsame Produktion.
Unterdessen legte eine Gruppe von US-Gesetzgebern ein Dokument vor, in dem sie die Verhängung von Sanktionen gegen die Türkei im Rahmen des Countering America's Adversaries Through Sanctions Act (CAATSA) und Ankaras Ausschluss vom F-35-Programm fordern, wenn die Türkei die S-400-Systeme aus Russland kauft.
Der S-400-Deal
Die ersten Nachrichten über die russisch-türkischen Gespräche über den Kauf der russischen S-400-Raketenabwehrsysteme durch die Türkei erfolgten erstmals im November 2016. Die russische Seite bestätigte später, dass der Vertrag am 12. September 2017 unterzeichnet wurde. Gleichzeitig kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan an, dass Ankara eine Vorauszahlung geleistet habe. Ankara wird den Einsatz der S-400-Systeme im Oktober 2019 beginnen, so der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar.
Nach Gesprächen mit Erdogan teilte der russische Präsident Wladimir Putin auf einer Pressekonferenz mit, dass Moskau beschlossen habe, die Lieferung der S-400-Systeme nach Ankara zu beschleunigen.
Das S-400 Triumf ist das bisher fortschrittlichste Langstrecken-Flugabwehrraketensystem weltweit und seit dem Jahr 2007 in Betrieb. Es wurde entwickelt, um Flugzeuge, Marschflugkörper und ballistische Raketen, einschließlich Mittelstreckenraketen, zu zerstören und kann zusätzlich gegen Bodenziele eingesetzt werden. Das S-400-System kann Ziele in einer Entfernung von 400 Kilometern und einer Höhe von bis zu 35 Kilometern angreifen.
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