Türkischer Außenminister: Ankara akzeptiert Lieferung der russischen S-400-Systeme

Der Außenminister der Türkei teilte mit, dass Ankara bereit sei, die russischen S-400-Systeme anzunehmen. US-Beamte warnten, dass der Vertrag der Türkei über den Kauf der Raketensysteme aus Russland die bilateralen Beziehungen zu den USA schwer beeinträchtigen wird.

Ankara sei bereit, die Lieferung der S-400-Raketensysteme zu akzeptieren, sobald Russland bereit ist, sie zu liefern. Das erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Freitag. Gegenüber Reportern antwortete er auf die Frage nach der ersten geplanten Lieferung:

Sobald Russland bereit ist, sie an uns zu liefern, werden wir bereit sein, sie zu akzeptieren.

Die ersten Nachrichten über die russisch-türkischen Gespräche über den Kauf der russischen S-400-Raketenabwehrsysteme durch die Türkei erfolgten erstmals im November 2016. Die russische Seite bestätigte später, dass der Vertrag am 12. September 2017 unterzeichnet wurde. Gleichzeitig kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan an, dass Ankara eine Vorauszahlung geleistet habe.

Die Türkei wird als erster NATO-Mitgliedsstaat eine Luftverteidigungswaffe dieser Klasse aus Russland beziehen.

US-Beamte warnen davor, dass der Vertrag der Türkei über den Kauf von S-400-Raketensystemen aus Russland die bilateralen Beziehungen zu den USA schwer beeinträchtigen und zu einseitigen US-Sanktionen gegen Ankara führen wird.

Zuvor teilte das Pentagon mit, dass die Türkei den Kauf der russischen Raketenabwehrsysteme S-400 einstellen muss, wenn sie im Entwicklungsprogramm des Kampfflugzeuges F-35 bleiben möchte. Die türkische Seite betonte stets, dass sie beides, das russische S-400-System und die US-amerikanischen F-35, erwerben werde. Außerdem machte Ankara deutlich, dass es selbst entscheiden wird, welche Rüstungsgüter und von wem es diese erwerben wird.

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