US-Behörden nehmen Ex-Marine wegen Einbruchs in Nordkoreas Botschaft in Madrid fest

Die US-Behörden haben einen früheren US-Marine im Zusammenhang mit einem mysteriösen Einbruch in die nordkoreanische Botschaft in Madrid gefasst. Der Mann sei am Freitag einem Gericht in Los Angeles vorgeführt worden, berichtete die "Washington Post" am Freitag.

Der Verdächtige soll der Gruppe "Free Joseon" angehören, die zu einem Sturz des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-un aufruft. Wie in einer Erklärung auf ihrer Webseite steht, sei die Gruppe "bestürzt", dass das US-Justizministerium Haftbefehle gegen US-Bürger erlasse, die auf Strafanzeigen seitens Nordkoreas beruhen.

Der Einbruch in der Botschaft des kommunistischen Landes in der spanischen Hauptstadt hatte sich im Februar ereignet – nur wenige Tage vor einem Treffen von Kim Jong-un mit US-Präsident Donald Trump. Ungefähr zehn Männer stürmten in die diplomatische Vertretung und fesselten das Personal. Dabei wurden Computer und andere Gegenstände gestohlen. Eine Mitarbeiterin konnte fliehen und rief um Hilfe. Die Angreifer nahmen nach rund vier Stunden in der Botschaft Reißaus. Details blieben unklar. Im März erklärte sich die auch "Cheollima Civil Defence" genannte Gruppe für den Einbruch verantwortlich. Sie habe seitdem Informationen "von enormem potenziellem Wert" mit der US-Bundespolizei FBI geteilt.

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Nach Angaben der Washington Postsei der Ex-Marine Christopher Ahn bereits am Donnerstag festgenommen worden. Außerdem hätten die Behörden die Wohnung des "Free Joseon"-Anführers Adrian Hong Chang durchsucht. Die Sprecherin des US-Justizministeriums Nicole Navas Oxman wollte diesen Bericht nicht kommentieren. Die US-Regierung hatte zuvor beteuert, mit dem Einbruch nichts zu tun zu haben. (dpa/RT)   

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