Christchurch Attentäter muss sich wegen 50-fachen Mordes verantworten

Der mutmaßliche rechtsextremistische Attentäter von Christchurch wird sich vor Gericht wegen 50-fachen Mordes und in 39 Fällen wegen versuchten Mordes verantworten müssen. Am 15. März eröffnete er das Feuer auf Moscheebesucher und streamte seine Tat live.

Drei Wochen liegt das Attentat auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch zurück. Gegen den 28 Jahre alten Rechtsextremisten aus Australien soll an diesem Freitag zudem Anklage wegen versuchten Mordes in 39 Fällen erhoben werden. Der Australier hatte die Tat mit einer Helmkamera live ins Internet übertragen. Kurz zuvor hatte er ein Pamphlet mit rechtsradikalen und rassistischen Parolen ins Internet gestellt und auch per Mail verschickt. Die Polizei prüft nach eigenen Angaben noch, ob weitere Anklagen erhoben werden. Sie sprach zudem von "Terror-Angriffen".

Der ehemalige Fitness-Lehrer soll dazu vor einem Richter in Christchurch selbst Stellung nehmen. Dazu wird er allerdings nicht persönlich erscheinen, sondern per Videoschaltung aus einem Hochsicherheitsgefängnis befragt. Bei einer Verurteilung droht dem 28-Jährigen lebenslange Haft.

Der Attentäter hat nicht nur die "Identitären" in Österreich finanziell unterstützt. Ein Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA) berichtete nach Angaben aus Teilnehmerkreisen am Mittwoch im Innenausschuss des Bundestages, dass der tatverdächtige Australier zwischen dem 18. und dem 25. September 2017 insgesamt 2200 Euro an die rechte Organisation "Génération Identitaire" geschickt habe. Zudem habe der Beamte erklärt, dass der 28-Jährige zumindest kurz in Deutschland war.

(rt deutsch/dpa)