Lawrow: USA fabrizieren Vorwand für militärische Intervention in Venezuela

Der russische Außenminister hat die USA beschuldigt, einen Vorwand für eine militärische Intervention in Venezuela zu fabrizieren. Der Diplomat rief Washington dazu auf, die Meinung der Staaten der Region zu respektieren und eine friedliche Lösung anzustreben.

Russland beobachte die schamlosen Versuche der USA, einen künstlichen Vorwand für eine militärische Intervention in Venezuela zu schaffen, erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow nach Gesprächen mit seinen indischen und chinesischen Kollegen Sushma Swaraj und Wang Yi. Er sagte:

Wir beobachten aufmerksam die Berichte darüber, was dort wirklich passiert. Wir sehen, wie absolut dreiste Versuche unternommen wurden, künstlich einen Vorwand für eine militärische Intervention zu schaffen. […] Wir hören direkte Drohungen aus Washington, dass alle Optionen auf dem Tisch bleiben. Die tatsächliche Umsetzung dieser Bedrohungen stellt das in Umlaufbringen militärischer Ausrüstung und das Ausbilden von [US]-Spezialeinheiten dar.

Die Versuche, die venezolanische Grenze unter dem Vorwand der humanitären Hilfe zu durchbrechen, wurden "in der Hoffnung auf Verluste" unternommen, unterstrich der Diplomat und fügte hinzu:

Darauf folgt unter dem bekannten Szenario ein hysterisches Schreien und es wird ein Versuch einer militärischen Intervention unternommen.

Moskau arbeite aktiv mit allen Ländern zusammen, die wegen der sich abzeichnenden Militäraktion besorgt sind, so Lawrow. Er fuhr fort:

Es ist kein Zufall, dass die brasilianische Führung bereits erklärt hat, dass sie sich nicht daran beteiligen und ihr Territorium nicht für die US-Aggression gegen Venezuela zur Verfügung stellen wird. […] Ich glaube, dass kein lateinamerikanisches Land, einschließlich der Mitglieder der so genannten Lima-Gruppe, die aktiv nach einer vorgezogenen Präsidentschaftswahl ruft und [den selbsternannten Präsident] Juan Guaidó unterstützt, sich für eine militärische Intervention aussprechen.

Der russische Spitzendiplomat forderte von den Vereinigten Staaten, auf die Meinung der Staaten in der Region zu hören:

Zunächst raten wir, sich auf die Ideen des Montevideo-Mechanismus zu konzentrieren, der einen landesweiten Dialog unter Beteiligung aller politischen Kräfte vorsieht. […] Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat sich wiederholt zu einem solchen Dialog bereit erklärt. Leider lehnen Herr Guaidó und seine Verbündeten diese Vorschläge ab und fordern nur die Einhaltung ihres Ultimatums einer vorgezogenen Präsidentschaftswahl.