Australien: "Hoch entwickelter staatlicher Akteur" hackte politische Parteien

Von der australischen Regierung hieß es am Montag, ein "hoch entwickelter staatlicher Akteur" habe Parteien und das Parlament gehackt. In wenigen Wochen wird gewählt. Der Fingerzeig geht Richtung Peking oder Moskau. Australien fürchtet sich vor dem Einfluss Chinas.

Jüngst verbannte Australien das chinesische Unternehmen Huawei aus dem 5G-Netzwerk des Landes und entsprach damit den Vorstellungen Washingtons. Jetzt vermutet die Regierung in Canberra die Quelle eines Hackerangriffs in Peking. 

Bislang ist das Ausmaß des Hackerangriffs auf australische politische Parteien und das Parlament ungeklärt. In diesem Jahr finden Bundeswahlen in Australien statt, bei denen die Mitglieder des 46. Parlaments gewählt werden. Es wird spekuliert, dass der Angriff aus China stammen könnte. Immer wieder warnt die australische Regierung vor dem wachsenden Einfluss Chinas auf das Land. So wurde auch ein Gesetz erlassen, welches ausländische Spenden an Parteien verbietet. Der australische Premierminister Scott Morrison

Unsere Cyber-Experten glauben, dass ein hochentwickelter staatlicher Akteur für diese bösartige Aktivität verantwortlich ist. Unsere Sicherheitsbehörden haben diese Aktivität erkannt und sind entschlossen gegen sie vorgegangen. 

Anfang des Monats wurde über einen "Sicherheitsvorfall im parlamentarischen Computernetzwerk" gesprochen. Danach mussten Passwörter geändert und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Nach Fergus Hanson, Cybersicherheitsexperte am Australian Strategic Policy Institute, kämen nur zwei ausländische Akteure in Betracht. China würde er an die Spitze der Vermutungen setzen, gefolgt von Russland. Er räumt aber ein: 

Ich denke, es ist definitiv zu früh, um das zu sagen. 

Die Reaktion aus China folgte prompt. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, sprach von "unverantwortlichen" Vorwürfen: 

(Die Medien sollten) nicht mehr sogenannte Cyberlecks und Hackerangriffe nutzen, um China zu diskreditieren und die Interessen Chinas und die bilateralen Beziehungen zu den betroffenen Ländern nicht mehr zu gefährden.