Iranische Fotografin schämt sich, nachdem Trump ihr Bild für seine Zwecke missbrauchte

Der US-Präsident nutzte in einem Tweet das Foto einer Demonstrantin im Iran, um gegen die Regierung Stimmung zu machen. Für die Urheberin ist dies eine Beleidigung, denn das Bild sollte ein "Symbol der Freiheit" sein. Gegenüber RT äußerte sie ihren Unmut.

Yalda Moayeri ist 37 Jahre alt und eine in Teheran lebende iranische Fotografin. Mit RT sprach sie über die Zweckentfremdung ihrer Aufnahme und darüber, wie viel Leid die Politik Trumps über das iranische Volk gebracht hat. Für sie bedeutet die neue US-Politik gegen den Iran eine Trennung von ihrer in den USA lebenden Familie: 

Meine Familie ist in den USA und wir haben uns seit vier Jahren wegen des Reiseverbots nicht mehr gesehen, und es fühlt sich an, als wäre meine Familie in einem Gefängnis, weil wir uns nicht in einem anderen Land treffen können. 

US-Präsident Donald Trump hatte gegen Bürger mehrerer mehrheitlich muslimischer Länder Einreiseverbote verhängt, darunter auch der Iran. Betroffen sind auch in den USA lebende Iraner, die Angst haben, dass sie bei ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten abgewiesen werden.

Die Sanktionen, die von Trump wieder eingeführt wurden, nachdem er das Atomabkommen von 2015 aufkündigte, haben den Alltag zahlreicher Iraner gestört:

Es gibt immer Leute, die für verschiedene Anlässe wie Hochzeitsfeiern oder Beerdigungen nicht in den Iran reisen können und gezwungen sind, FaceTime zu nutzen, um mit ihren Familien in Kontakt zu treten.

Gewöhnliche Iraner, die sich nicht in die Politik einmischen, fühlen die Auswirkungen der Reisebeschränkungen und Sanktionen im finanziellen Sektor, so Moyaeri. Sie sagte, dass die "sozialen Auswirkungen der Sanktionen" sie veranlasst haben, "symbolischen Protest" gegen die Art und Weise zu leisten, wie ihr Foto von Trump verwendet wurde. Den Rechtsweg wolle sie allerdings nicht beschreiten. Ihr Protest gegen den Tweet sei vielmehr "sozialer Natur".  

Auf Instagram machte Moayeri die Urheberschaft des Bildes öffentlich und bezog Stellung gegen Trump.

Die Aufnahme entstand an der Teheraner Universität im Dezember 2017, als es im Iran landesweit zu Protesten gegen wirtschaftliche Missstände kam. Erst als das Bild im Mai 2018 ausgezeichnet wurde, beanspruchte sie die Urheberschaft für sich. Sie hatte die Sorge, selbst in Konflikt mit der Regierung zu geraten. Sie sagte, sie sei stolz darauf, dass ihr Bild "ein Symbol der Freiheit überall auf der Welt" werden würde. Aber niemals sei es ihr Ziel gewesen, dass dieses zum Instrument der US-Außenpolitik wird:

Dieses Bild zeigt mein Volk und ist für mein Volk und sollte von diesen Männern in Washington nicht missbraucht werden.

Der Tweet des US-Präsidenten anlässlich des 40. Jubiläums der Islamischen Revolution des Iran: 

Die Fotografin sagte, es sei nicht das erste Mal, dass hochrangige US-Politiker sich ihrer Bilder bedienten. Auch Außenminister Mike Pompeo nutzte ihr Bild im letzten Jahr, um Mitglieder der iranischen Diaspora in den USA aufzufordern, wirtschaftliche Proteste im Iran zu unterstützen. Dass "Präsident Trump es benutzte, ohne meine Erlaubnis zu haben", ist eine "große Schande für mich".