Guaidó: EU sollte Sanktionen gegen Venezuela erlassen

Der selbsternannte Präsident Juan Guaidó erwartet von den EU-Staaten, dass sie nach dem Vorbild der USA Sanktionen gegen die Regierung Venezuelas verhängen; "Ja, absolut, wir brauchen weitere Sanktionen aus der EU, so wie sie ja auch von den USA beschlossen wurden."

Der selbsternannte Präsident Venezuelas, Juan Guaidó, erwartet von den EU-Staaten, dass sie nach dem Vorbild der USA Sanktionen gegen die Regierung seines Heimatlands verhängen. Der selbst ernannte Interimspräsident sagte der Bild-Zeitung am Mittwoch auf die Frage, ob es solche Sanktionen Deutschlands und der EU geben müsse: "Ja, absolut, wir brauchen weitere Sanktionen aus der EU, so wie sie ja auch von den USA beschlossen wurden. Wir sind hier in einer Diktatur, und es muss Druck geben. Es werden immer mehr Menschen ermordet. Außerdem ist es eindeutig, dass das Regime absolut korrupt ist."

In dem ölreichen Staat tobt ein Machtkampf. Der von den USA unterstützte Parlamentschef Guaidó hatte sich vergangene Woche zum Übergangspräsidenten erklärt und will den sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt drängen. Die USA versuchen seit dieser Woche, Maduros Regierung mit Sanktionen gegen den lebenswichtigen Ölsektor in die Knie zu zwingen.

Guaidó setzt zudem darauf, dass die EU mit dem Ultimatum gegen Maduro Ernst macht. Mehrere europäische Staaten hatten gedroht: Ruft er bis zum Wochenende keine freien und fairen Wahlen aus, wollen unter anderen Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien Guaidó als legitimen Interimspräsidenten anerkennen.

Die venezolanische Justiz hatte am Dienstag Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. Generalstaatsanwalt Tareck William Saab beantragte beim Obersten Gerichtshof, Guaidó die Ausreise aus dem südamerikanischen Land zu untersagen und seine Konten einzufrieren.

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