Weltbankchef tritt zurück - Jetzt liegt die Wahl seiner Nachfolge bei Trump

Sechs Jahre hatte Jim Yong Kim als bisheriger Präsident der Weltbank amtiert. Seine überraschende Rücktrittserklärung kam, weil er ein besseres Angebot aus der Privatwirtschaft erhalten habe. Der US-Präsident wird versuchen, Kim durch einen eigenen Vertrauten zu ersetzen.

Der gebürtige Koreaner Jim Yong Kim ist US-Bürger, promovierter Mediziner und leitete seit sechs Jahren die Weltbank. Sein Fokus lag auf dem Kampf gegen den Klimawandel und den Ausbruch von Seuchen. Am Montag kündigte er überraschend seinen Rücktritt an - drei Jahre vor dem Ende seiner Amtszeit. Der Rücktritt wird Ende Januar erfolgen: 

Es war eine große Ehre, Präsident dieser bemerkenswerten Institution zu sein, die voller leidenschaftlicher Persönlichkeiten ist, die sich der Mission widmen, extreme Armut in unserem Leben zu beenden. 

Der größte Anteilseigner an der Weltbank, mit Sitz in Washington, sind die USA. Es ist zu erwarten, dass der US-Präsident Donald Trump versuchen wird, einen seiner Vertrauten an die Spitze der Weltbank zu setzen. Viele Mitgliedsländer der ingesamt 189 Nationen kritisieren den großen Einfluss der USA auf die Weltbank. Die Weltbank vergibt günstige Kredite für weltweite Projekte.

Sie wurde Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet. Während die Führung der Weltbank in ihrer gesamten Geschichte in den Händen der US-Amerikaner war, wird die Schwesterorganisation IWF (Internationaler Währungsfonds) von Europäern geleitet, derzeit von der Französin Christine Lagarde. Der IWF vergibt Notkredite an Krisenländer. Diese Führungsregelung stößt insbesondere bei Chinesen und anderen asiatischen Ländern zunehmend auf Kritik. 

Jüngst sagte die Weltbank 200 Milliarden Dollar für den Kampf der ärmsten Länder gegen den Klimawandel zu. Kim will sich künftig einer Firma anschließen, die Inventionen in die Infrastruktur von Entwicklungsländern tätigt.