Spanien verbietet Sportlern aus dem Kosovo mit eigener Flagge anzutreten - IOC fordert Boykott

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Sport-Verbände aufgefordert haben, keine Veranstaltungen in Spanien durchzuführen, solange das Land nicht Athleten aus dem Kosovo eine gleichberechtigte Teilnahme garantiert. Spanien erkennt den Kosovo nicht als Staat an.

Die Warnung erging, nachdem es zu Kontroversen gekommen war, weil die spanische Regierung den Teilnehmern aus dem Kosovo verboten hatte, bei der Karate-Weltmeisterschaft 2018 in Madrid mit einer eigenen Flagge aufzutreten.

Wenn die spanische Regierung nicht in der Lage ist, auch jedem Athleten - nicht nur dem Kosovo - die (gleichberechtigte) Teilnahme zu gewährleisten, sollten wir alle IFs [internationalen Verbände] warnen, dass sie dort, bis dies geklärt ist, keine internationalen Wettbewerbe durchführen sollten",

zitierte das Portal Inside The Games den Direktor des IOC für Angelegenheiten des Nationalen Olympischen Komitees (NOC), Pere Miro.

Das Kosovo erklärte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien und wurde 2014 als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) anerkannt und erhielt somit das Recht, eigenständig an internationalen Sportveranstaltungen teilzunehmen.

Kosovarische Athleten durften an der Karate-Weltmeisterschaft teilnehmen, mussten aber eine "neutrale" Uniform ohne nationale Embleme tragen. Auch die Flagge des Kosovo wurde bei dem Wettbewerb verboten.

Die Anerkennung des Kosovo bleibt ein problematisches Thema für Spanien, da auch Katalonien als Region im eigenen Territorium nach dem nicht genehmigten Referendum im Herbst 2017 für die Abtrennung vom spanischen Königreich stimmte.

Anfang dieses Jahres wurde Spanien das Recht entzogen, die Junioren-Europameisterschaft im Gewichtheben auszurichten, weil das Land sich weigerte, das Kosovo als unabhängigen Staat anzuerkennen.