Russischer Politologe: Jedes Land versucht, von den USA unabhängiger zu werden

Der Politikwissenschaftler Fjodor Lukjanow hat beim Östlichen Wirtschaftsforum, das derzeit in der russischen Stadt Wladiwostok stattfindet, seine Meinung zum nach wie vor großen Einfluss der Vereinigten Staaten auf die restliche Welt geäußert.

Großangelegte Kriege mit US-Beteiligung seien Lukjanow zufolge nicht zu erwarten, da die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigte, wie unwirksam Waffengewalt sei. Die US-Kriegskampagnen in Afghanistan, im Irak und in Libyen seien kontraproduktiv gewesen. Außerdem erklärte der Experte für geopolitische Fragen, dass die Rolle Russlands in der Arktis enorm sei. Dass Peking in der Arktis eine sogenannte "polare Seidenstraße" errichten will, werde unter den arktisnahen Ländern nicht gerne gesehen, da China kein Arktis-Anrainer ist. "Unsere chinesischen Freunde sind gern gesehene Gäste in der Arktis… Aber sie sollen jene Regeln respektieren, die dort im Laufe vieler Jahre entstanden sind", so Lukjanow.

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