Israelische Streitkräfte schießen norwegische Friedensaktivistin zweimal in einer Woche an (VIDEO)

Die norwegische Palästina-Solidaritätsaktivistin Kristin Foss wurde in einer Woche gleich zweimal von israelischen Soldaten angeschossen. Das erste Mal wurde sie im Stehen mit erhobenen Händen getroffen, das zweite Mal, als sie Schutz vor Tränengas suchte.

Foss stand mit erhobenen Händen reglos da, als sie in Kafr Qaddum während einer wöchentlichen Demonstration am vergangenen Samstag angeschossen wurde. Foss' Video fängt den Moment ein, in dem sie getroffen wurde.

Foss und ein anderer Aktivist begleiteten einen älteren palästinensischen Mann, der sie bat, ihm zu helfen, zu seinem Auto zurückzukehren, das die Soldaten als Schutzschild benutzten. Internationale Aktivisten nehmen oft an palästinensischen Protesten teil, um Israelis von übermäßiger Gewaltanwendung abzuhalten.

Der Mann sprach mit den Soldaten, und Foss und der andere Aktivist filmten aus der Ferne. Ein Soldat sagt Foss, das sei gefährlich, worauf sie entgegnete: "Es ist gefährlich, dass Sie mit einer Waffe auf uns zielen" – währenddessen wird ein Schuss abgefeuert. Sekunden später ist ein weiterer Schuss zu hören, und Foss wird in den Bauch getroffen.

Das norwegische Außenministerium erklärte vergangene Woche, es habe die israelischen Behörden gebeten, die Umstände zu erklären, berichtetVG.

Foss, die eine Freiwillige der Internationalen Solidaritätsbewegung ist, kehrte am darauffolgenden Freitag ins Dorf zurück, um die Demonstranten zu unterstützen. Die wöchentlichen Proteste in Kafr Qaddum richten sich gegen die Schließung einer Straße, die seit sieben Jahren für Palästinenser gesperrt ist, was diese dazu zwingt, einen Umweg von mehr als 14 km Länge in Kauf zu nehmen, um die regionale Hauptstadt Nablus zu erreichen.

In einem Video, das gedreht wurde, bevor sie angeschossen wurde, berichtet Foss, dass die Soldaten der IDF bereits "in die Stadt eingedrungen" seien, obwohl die Demonstrationen noch nicht begonnen hätten.

Foss suchte Schutz vor dem Tränengas der IDF, als sie von einem Gummigeschoss am Knöchel angeschossen wurde. Als sie mit einem anderen Mann in einem Krankenwagen unterwegs war, dem in die Schulter geschossen worden war, musste dieser plötzlich umkehren, weil einer anderen Personen in den Kopf geschossen worden war.

Ein Sprecher der IDF erklärte gegenüber RT, bei den Protesten handele es sich um "gewalttätige Ausschreitungen", bei denen "Palästinenser Steine auf IDF-Soldaten warfen und Reifen verbrannten".

"Die in dem Artikel erwähnte Ausländerin stand in beiden Fällen unter den Randalierern, während diese Gewalt gegen die Sicherheitskräfte ausübten", sagte der Sprecher. "Die Behauptungen über die angebliche Schädigung unbeteiligter Menschen durch die Zerstreuung der Ausschreizungen werden untersucht, und die Ergebnisse werden vom Militärischen Generalanwalt geprüft."

Die Aktivistin Nirit Haviv berichtete der israelischen Tageszeitung Haaretz, dass sie einen der Soldaten fragte, warum sie letzte Woche eine Frau angeschossen hätten. Laut Haviv antwortete der Soldat: "Wovon reden Sie? Wir schießen nicht auf Frauen, es sei denn, sie stand neben dem Hauptinitiator."

Während gummierte Stahlkugeln als nicht tödlich angesehen werden, können die Verletzungen, die sie verursachen, katastrophal sein, besonders wenn sie aus nächster Nähe abgefeuert werden.

"Tausende Palästinenser wurden allein in diesem Jahr erschossen. Durch gummierte Stahlkugeln und durch scharfe Munition", erklärte Foss. "Palästinenser werden für das Verbrechen erschossen, für ihre grundlegenden Menschenrechte zu demonstrieren – oder einfach für das 'Verbrechen', als Palästinenser geboren worden zu sein. Während mein Fall durch die Medien geht, bleiben ihre unbemerkt."