Telekommunikationsanlagen im Weißen Haus stammen aus Russland – Große Empörung auf Twitter

Die Reaktionen auf Twitter reichten von empört bis ungläubig: Das Weiße Haus, so wurde bekannt, verwendet russische Geräte für die verschlüsselte Kommunikation zwischen Moskau und Washington. Das Equipment gibt es jedoch seit mehr als einem halben Jahrhundert.

Am Donnerstag hatte die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti einen Artikel über die Herkunft der Direktleitung veröffentlicht, dem zufolge ein Teilbereich des staatlichen Technologieunternehmens Rostec einen verschlüsselten Kommunikationskomplex zur Verbindung von Moskau und Washington entwickelt hatte.

Screenshots des Artikels, der anscheinend mit Google ins Englische übersetzt wurde, wurden von Olga Lautman, die sich selbst als freie Journalistin bezeichnet, auf Twitter veröffentlicht. Ihr Beitrag wurde mittlerweile hundertfach kommentiert und tausendfach retweeted und geliket.

Während einige Social-Media-Nutzer nach Bestätigung suchten oder die Nachrichten einfach nicht glauben konnten, waren sich andere sicher, dies sei eindeutig ein Beweis dafür, dass der Kreml im Herzen der US-Regierung aktiv sei.

Es gab jedoch auch besonnenere Stimmen in der Fülle der Reaktionen. Manche von ihnen waren der Meinung, der russische Präsident "trollt uns nur".

Einige Verschwörungstheoretiker werden nun wahrscheinlich behaupten, dass die Verwendung russischer Telekommunikationsgeräte für die Hotline zwischen den beiden Weltmächten einen weiteren "Beweis" für die Untersuchung des US-Sonderermittlers Mueller zur "Russlandaffäre" darstellt.

Haben sich die Russen tatsächlich in die Residenz des US-Präsidenten eingeschlichen, um ihre speziellen Spionagewerkzeuge zu installieren? Eigentlich nicht, nein, und nur wenige haben zur Kenntnis genommen, dass die Leitung tatsächlich seit ihrer Installation im Jahre 1963, inmitten der Kuba-Krise, in Betrieb ist.

Die in Russland hergestellten Geräte für den "Heißen Draht" wurden von US-Spezialisten getestet und für den Einsatz empfohlen, sagte ein Rostec-Sprecher gegenüber RIA Nowosti. "Seit der Entstehung der Hotline werden ausschließlich russische Geräte verwendet", erklärte er.