Nach Trumps Äußerung zu USA-Iran Treffen: Teheran fordert Aufrechterhaltung des Nuklearabkommens

Der US-Präsident vermeldete am Montag, er sei zu einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen bereit - ohne Vorbedingungen. Teheran aber fordert zunächst die Aufrechterhaltung des Nuklearabkommens und das Unterlassen neuer Sanktionen. Erst dann könne es zu einem Treffen kommen.

US-Präsident Donald Trump äußerte während einer Pressekonferenz mit dem italienischen Premierminister Giuseppe Conte am Montag, dass er "jederzeit" bereit zu einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani sei: 

Ich würde mich sicherlich mit dem Iran treffen, wenn sie sich treffen wollten. Ich weiß nicht, ob sie schon bereit dazu sind.  Keine Vorbedingungen. 

Der amerikanische Außenminister Mike Pompeo trat Stunden später vor die Kameras und erinnerte an die bereits gestellten Bedingungen für die Gesprächsbereitschaft der USA mit dem Iran: 

Wie wir schon gesagt hatten - wenn die Iraner sich verpflichten, fundamentale Veränderungen in der Behandlung ihrer eigenen Leute vorzunehmen, ihr bösartiges Verhalten zu reduzieren, können sie zustimmen, dass es sich lohnt, ein Nuklearabkommen einzugehen, das die Verbreitung verhindert, dann so der Präsident, sei er Gesprächsbereit. 

Iranische Regierung sieht Verhandlungen mit derzeitiger US-Regierung als unmöglich an 

Der Berater Hassan Rohanis, Hamid Abutalebi schrieb am Dienstag auf Twitter: 

Zurück zum Atomdeal, Ende der Feindseligkeiten und Respekt fürs iranische Volk (...) - dann könnte man den Weg ebnen, um aus dem jetzigen Dilemma herauszukommen. 

Eine Antwort des iranischen Präsidenten steht noch aus. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums Bayram Qassemi hält es allerdings für unmöglich, mit den "derzeitigen USA" zu verhandeln. Für ein Kriegsszenario sei man bereit: 

Mit dem gegenwärtigen Amerika und dieser Politik wird es definitiv nicht die Möglichkeit zum Dialog und Engagement geben. Die Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass die  Regierung absolut unzuverlässig ist. 

Die Gesprächsbereitschaft Trumps steht entgegen vorheriger Drohungen. Letzte Woche drohte er dem Iran mit "Konsequenzen, die kaum ein anderes Land zuvor erlebte". Hieraufhin warnte Rohani davor, den Iran zu provozieren. Ein Krieg mit dem Iran, so der iranische Präsident, wäre "die Mutter aller Kriege". 

Im Mai erklärte Trump den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Nuklearabkommen (JCPOA). Pompeo nannte im selbigen Monat 12 Bedingungen für ein Treffen mit dem Iran, welche die Regierung Teherans nicht eingehen wollte. Am 6. August wird Washington neue Sanktionen gegen den Iran verhängen, weitere sollen im November folgen. Diese zielen auf den Finanz- wie auch den Energiesektor ab. Stündlich verliert die iranische Währung an Wert.