UNO fehlen 810 Millionen Dollar - Mitglieder USA, Saudi-Arabien und 79 weitere bisher säumig

Die Vereinten Nationen stecken aufgrund ausstehender Zahlungen von Ländern wie den USA und Saudi-Arabien in akuten Geldnöten. UNO-Generalsekretär Guterres forderte die insgesamt 81 Mitgliedsstaaten auf, ausstehende Beitragszahlungen zu begleichen.

Wegen der laxen Zahlungsmoral ihrer Mitgliedsstaaten fehlen den Vereinten Nationen im regulären Budget für 2018 knapp 810 Millionen Dollar (695 Mio Euro). Für das Doppelhaushaltsjahr 2018/19 wurde ein Kernhaushalt von 5,39 Milliarden Dollar vereinbart, darin gab es bereits eine Kürzung um fünf Prozent. Bis zum Donnerstag hatten erst 112 der 193 Mitgliedsstaaten ihren Jahresbeitrag gezahlt.

Der Kapitalfluss ist so niedrig wie nie zuvor zu so einem frühen Zeitpunkt des Kalenderjahres", sagte UN-Generalsekretär António Guterres.

In anderen Worten: Die Zahlungsmoral der Mitglieder ist so schlecht wie nie zuvor. Eine Organisation wie die UN sollte nicht wiederholt vor der Pleite stehen, mahnte Guterres.

Die Vereinten Nationen haben volles Verständnis dafür, dass einige Mitgliedsstaaten unterschiedliche Haushaltsjahre haben. Anders als in den Vorjahren war der Cashflow jedoch noch nie so niedrig wie heute", hieß es in der Erklärung der UNO.

Guterres kündigte an, vor allem bei jenen Kosten sparen zu wollen, die nicht die Mitarbeiter betreffen.

Russland zahlte seinen Beitrag in Höhe von 75 Millionen Dollar (64 Mio Euro) nach Angaben der UN im Januar, Deutschland seinen Beitrag von rund 155 Millionen Dollar (133 Mio Euro) im Februar.

Die 81 Länder, deren Zahlungen noch ausstehen, wurden auf der Webseite der UN aufgeführt. Neben armen Ländern wie Niger und dem Kongo sowie Konfliktstaaten wie Afghanistan und dem Jemen gehören zu den säumigen Zahlern auch wohlhabendere Mitglieder wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Staaten.

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Nach Angaben der Bundeszentrale für Politische Bildung steckten hinter der Zurückhaltung von Beitragszahlungen bei einigen Ländern finanzielle Engpässe durch Krisen oder Konflikte, bei großen Beitragszahler aber möglicherweise auch politische Gründe, denn gerade die könnten so "Druck auf die Vereinten Nationen ausüben".