CIA-Experte: China führt per definitionem einen Kalten Krieg gegen die USA

Chinesische Diplomaten und Medien verweisen oft darauf, dass die Mentalität der USA der des Kalten Krieges entspreche. Dies zeige sich vom Südchinesischen Meer über die Neue Seidenstraße bis hin zur Handelspolitik. Doch die USA werfen China dasselbe vor.

Auf einer Sicherheitskonferenz in Aspen im Bundesstaat Colorado bezog ein Beamter der Central Intelligence Agency (CIA) den Begriff auf Chinas Bemühungen, auf der globalen Ebene wettbewerbsfähiger zu werden.

Chinas politische Initiativen "gemäß ihren eigenen Begrifflichkeiten und dem, was Xi Jinping selbst verkündet, [...] würde ich per Definition argumentieren, [...] dass das, was sie gegen uns führen, grundsätzlich ein kalter Krieg ist", sagte Michael Collins, stellvertretender Direktor der Ostasien- und Pazifik-Mission der CIA.

Ein kalter Krieg, nicht wie der 'Kalte Krieg', den wir bereits sahen, sondern per definitionem ein kalter Krieg", betonte er.

China sei "ein Land, das alle Möglichkeiten der Macht - legale und illegale, öffentliche und private, wirtschaftliche und militärische - nutzt, um das Ansehen seines Rivalen im Vergleich zu seinem eigenen Ansehen zu untergraben, ohne dass es zu Konflikten kommt", fuhr er fort.

Die Chinesen wollen keinen Konflikt. Sie wollen keinen Krieg. Sie wollen keinen Flächenbrand. […] Die Chinesen wollen uns als führende Weltmacht ersetzen.

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Dies wirft die Frage auf: Warum sollten sie nicht?

Doch Collins' Überlegungen schlugen eine andere Richtung ein. Stattdessen äußerte er die unter den politischen Entscheidungsträgern in Washington vorherrschende Befürchtung, dass Peking die liberale Weltordnung und damit die Institutionen der Demokratie untergraben wolle.

Ich mache mir auch Sorgen um ihre Einmischung in unser Denken. Sie versuchen grundsätzlich, diejenigen von uns - die chinesische Diaspora im weiteren Sinne, also diejenigen von uns, auf die sie Einfluss haben - zu ermutigen, die Art der Regierungsführung sowie die Art und Weise, wie wir [...] über die liberale internationale Ordnung denken, in Frage zu stellen.

Die Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten sind unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump dramatisch gesunken. In letzter Zeit betraf diese Tatsache besonders den Handel zwischen den zwei Staaten. In einem Schritt, den Peking als "in der Ideologie des Kalten Krieges verwurzelt" kritisierte, ordneten die neuen nationalen Sicherheits- und Verteidigungsstrategien der Trump-Regierung China zum ersten Mal als "strategischen Konkurrenten" ein. Außerdem identifizierten sie China und Russland als größte Bedrohungen für die Interessen der USA.