Wegen US-Sanktionen: Airbus rechnet mit Aus für Deal mit Iran

Wegen neuer US-Sanktionen gegen den Iran rechnet der Flugzeugbauer Airbus mit dem Aus für einen bereits vereinbarten Flugzeug-Deal. Die Unternehmen Airbus und Boeing müssen aufgrund der Sanktionen mit Verlusten von knapp 39 Milliarden US-Dollar rechnen.

Umgehend nach der einseitigen Aufkündigung des Atomdeals mit dem Iran hatte die US-Regierung neue Sanktionen verhängt, die nun auch europäische Firmen treffen.

Zwar warten wir noch auf die Details zu den neuen Sanktionen. Sehr wahrscheinlich werden wir aber nicht in der Lage sein, die aus dem Auftrag noch ausstehenden 97 Flugzeuge auszuliefern", sagte der Chef der Zivilflugzeugsparte von Airbus, Guillaume Faury, dem Hamburger Abendblatt (Samstag).

Dabei brauche die staatliche Fluglinie Iran Air die Jets dringend, um ihre alte Flotte zu erneuern.

Mehr zum Thema -  Irakischer Analyst gegenüber RT: "USA wollen im Iran Regimewechsel wie im Irak durchführen"

Airbus ist schon deshalb von den Sanktionen der US-Regierung betroffen, weil sich in allen Jets des europäischen Flugzeugbauers Zulieferteile von US-Firmen befinden. Im Dezember 2016 hatte Airbus einen Vertrag mit Iran Air über die Lieferung von 100 Maschinen zu einem Listenpreis von umgerechnet rund 18 Milliarden Euro unterzeichnet. Bisher wurden nur drei Flugzeuge ausgeliefert.

Die Lieferschwierigkeiten der Hersteller von Triebwerken für die Mittelstreckenjets der A320neo-Reihe bezeichnete Faury als die "derzeit vielleicht größte Herausforderung" für das Unternehmen. Derzeit parkten an den Airbus-Werken rund 100 fertig gebaute Jets, denen nur noch die Triebwerke fehlen. Der Manager hofft nun, dass die Antriebsbauer die Rückstände aufholen und die Zahl der Maschinen ohne Triebwerke zum Jahresende fast bei Null liegt.

Iran Air hatte 200 Maschinen im Wert von über 38 Milliarden US-Dollar bei Airbus und Boeing bestellt. Im Mai verkündete US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der USA aus dem Abkommen mit dem Iran. Daraufhin wurden Sanktionen gegen das Land wieder eingeführt.

(dpa/ rt deutsch)