USA-Besuch: Außenminister Maas konnte keinen Durchbruch im Iran-Deal erreichen

Ein Treffen von Außenminister Heiko Maas und dem Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hat keine Annäherung im Streit über das Atomabkommen mit dem Iran gebracht. Maas habe dabei die Einigkeit Europas hinsichtlich des Abkommens zum Ausdruck gebracht.

Unnachgiebig war Heiko Maas (SPD) und gab sich im Vorfeld seines Antrittsbesuchs selbstbewusst gegenüber den USA. Wie Gift fürs transatlantische Verhältnis wirke der einseitige Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen, erklärte er in einem SPIEGEL-Interview früher in diesem Monat. Einknicken sei keine Option.

Eine Annäherung im Streit über das Atomabkommen mit dem Iran hat das Treffen von Außenminister Heiko Maas (SPD) und dem Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, nicht gebracht.

Er habe "noch einmal sehr deutlich gemacht, dass wir, aber auch unsere europäischen Partner in diesem Abkommen bleiben werden, dass wir auch alles dafür tun werden, dass der Iran in diesem Abkommen bleibt", sagte Maas am Mittwoch nach dem Gespräch im Weißen Haus in Washington, das mit 75 Minuten fast doppelt so lange dauerte wie ursprünglich geplant.

Mit dem am 8. Mai von US-Präsident Donald Trump verkündeten Rückzug aus dem Iran-Abkommen sahen Deutsche und Europäer die transatlantischer Verlässlichkeit bröckeln. Sie gelobten, das Atomabkommen mit dem Iran verteidigen. Die Staatschefs Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands betonten, das Abkommen von 2015 sei "der beste Weg", um den Iran vom Besitz von Atomwaffen fernzuhalten.

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Wir wollen keine Verbreitung von Nuklearwaffen in unserer erweiterten Nachbarschaft und daran hat sich nichts geändert", sagte Maas erneut am Mittwoch.

Mit den beiden anderen europäischen Vertragsparteien Frankreich und Großbritannien sei er sich in der Sache einig.

Das habe ich hier heute in aller Deutlichkeit hinterlassen."

Maas zeigte sich besorgt über den Zustand des transatlantischen Verhältnisses, betonte aber auch: "Amerika ist für uns ein wichtiger Partner." Unterschiedliche Auffassungen müssten offen ausgetragen werden.