Papua-Neuguinea: Tiefseedrohne filmt mysteriöses U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg

1914 verschwand das erste australische U-Boot mitsamt Besatzung. Vor Papa-Neuguinea erforschen Wissenschaftler die Umstände des Verschwindens. Erst 2017 entdeckte man das Wrack in 300 Metern Tiefe. Wodurch das U-Boot gesunken ist, ist bis heute unklar.

Die HMAS AE1 war das erste Unterseeboot der Royal Australian Navy. Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Schiff mitsamt seiner Besatzung vermisst. Am 14. September 1914 lief es aus dem Hafen Rabaul von Papa-Neuguinea aus. Forscher aus den USA und Australien suchen nun in einer gemeinsamen Expedition das Gebiet auf Hinweise darauf ab, was sich in den Augenblicken nach dem Verschwinden des U-Boots ereignet haben könnte.

Hierfür spendete Microsoft-Mitbegründer Paul Allen sein Forschungsschiff Petrel. Im April wurde eine Erkundungsoperation durchgeführt, bei der eine Unterwasserdrohne zum Einsatz kam. Das Wrack wurde hierbei mit hochauflösenden Kameras gefilmt und untersucht. Die unglaublichen Bilder zeigen die Überreste der Brücke, des Kontrollraums und der Toiletten. Die verrosteten Torpedorohre sind von Moos und Plankton übersät. Nach Angaben der australischen Marine wurde die AE1 vom Zerstörer HMAS Parramatta begleitet, als dieser bei schlechtem Wetter verschwand. Bis Dezember 2017 lag das U-Boot unentdeckt auf dem Meeresboden in der Nähe der Duke-of-York-Inseln. Dann stieß eine Suchmannschaft in 300 Metern Tiefe auf das Wrack.

In einem Marinebericht heißt es:

Die Parramatta berichtete, dass die AE1 für einige Zeit vom Nebel verdunkelt wurde, ebenso wie das nächstgelegene Land. Unter diesen Bedingungen hielt es der Kommandant der Parramatta für ratsam, das U-Boot nicht zu lange aus den Augen zu verlieren. Um 15:20 Uhr verschwand das U-Boot aus dem Sichtfeld, die Parramatta änderte den Kurs und fuhr in die Richtung, in der sie zuletzt gesehen wurde. Es gab keine Spur von der AE1, und es wird angenommen, dass sie zurück in den Hafen gefahren sein muss, ohne die Parramatta darüber in Kenntnis zu setzen.

Über die Umstände der Zerstörung ranken sich viele Spekulationen. Eine davon lautet, dass ein deutsches U-Boot das australische versenkte. Kevin Sumption, Direktor des Australian National Maritime Museum, sagt:

Diese unglaublichen Bilder und die neuen Informationen, die sie liefern, werden dem Museum helfen, die Geschichte der AE1 und ihrer mutigen Crew zu erzählen und sicherzustellen, dass ihre Dienste und Opfer zukünftigen Generationen in Erinnerung bleiben.