Moskau: Flugverbindungen in die USA gefährdet, da USA kaum noch Visa an Piloten erteilen

Direkte Flugverbindungen zwischen Russland und den USA könnten wegen Washingtons anhaltender "Visablockade" gegen russische Staatsbürger völlig zum Erliegen kommen, so das russische Außenministerium.

Wir können nicht ausschließen, dass die beiden Länder ohne [direkte] Flugverbindungen auskommen werden müssen. Aeroflot, das einzige Unternehmen, das regelmäßige Flüge zwischen Russland und den USA durchführt, könnte gezwungen sein, diese zu stoppen, da die Piloten [der Airline] mit zunehmenden Schwierigkeiten beim Erhalten US-amerikanischer Visa konfrontiert sind", teilte das Ministerium in einer Erklärung mit.

Ein Vertreter von Aeroflot hat russischen Medien bereits die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Erlangung der US-Visa für Piloten bestätigt.

Im vergangenen Jahr verlängerten die USA die Wartezeit auf 85 Tage. Vor kurzem erhöhten sie diese auf eine Dauer von 250 Tagen, was die Beantragung eines Visums "praktisch sinnlos" mache. Ein konsularischer Personalmangel, den Washington als Grund für Verzögerungen angeführt hat, sei nicht der eigentliche Grund für die "Blockade", so das Ministerium.

Washington hat die Visablockade bewusst verhängt, als eine weitere Möglichkeit, Druck auf Moskau auszuüben. Sie zielen bewusst auf russische Staatsbürger aufgrund der unabhängigen internationalen Politik Russlands ab und gefährden dadurch massenhaft Reisen für unternehmerische, kulturelle, wissenschaftliche und einfach familiäre und freundschaftliche Besuche, en masse", heißt es in der Erklärung."

Die US-Behörden scheinen Angst zu haben, dass der Besuch von Russen die Augen der gewöhnlichen US-Amerikaner auf die Absurdität der antirussischen Propaganda, die sie verbreiten, öffnet und stören daher absichtlich den Kontakt zwischen den Völkern."

Während Washington die jüngste Kette gegenseitiger diplomatischer Ausweisungen als Ursache für die zusätzliche Zeit zur Bearbeitung eines Visumantrags anführt, erklärt diese Entwicklungen laut den russischen Diplomaten diesen entsprechenden Schritt nicht.

Die jüngste feindliche Aktion der USA fand im März nach dem Ausbruch des Skripal-Skandals statt, als einige westliche Nationen russische Diplomaten auswiesen und damit "Solidarität" mit Großbritannien zeigten. Während die meisten von ihnen nur ein oder zwei Diplomaten auswiesen, entschied sich Washington für eine weit größere Menge. 60 russische Diplomaten, darunter einige Mitarbeiter der UN-Mission, mussten die USA verlassen. Außerdem wurde auch die Schließung des russischen Konsulats in Seattle angeordnet.

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Moskau verurteilte diesen Schritt und reagierte mit der Ausweisung einer gleichen Anzahl von Diplomaten aus jedem der betroffenen Länder sowie mit der Schließung des US-Konsulats in Sankt Petersburg. Das russische Außenministerium wies darauf hin, dass von der Ausweisung kein US-Konsulatsarbeiter betroffen ist, da diese Staatsbediensteten auf das diplomatische Gelände der USA in Moskau versetzt wurden.

Somit beeinflusst nichts die Ausstellung von Visa, wenn es denn den Wunsch gibt, sie überhaupt herauszugeben. Aber die USA haben es offensichtlich nicht vor", betonte das Ministerium.