Der Krieg und die Cloud: Amazon soll Pentagon-Daten verwalten

Der Versandhändler Amazon soll laut Medienberichten den Zuschlag für ein milliardenschweres Geschäft mit dem US-Verteidigungsministerium erhalten: Das Pentagon will demnach die virtuellen Speicher von Amazon für die Verwaltung seiner Daten nutzen.

Der Online-Händler Amazon steht laut Medienberichten kurz vor dem Abschluss eines zehn Milliarden schweren Geschäfts mit dem US-Verteidigungsministerium. Wie Business Insider berichtet, will das Pentagon für die kommenden zehn Jahre Amazons Cloud-Dienstleistungen nutzen. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle: "Ich sehe keinerlei Möglichkeit mehr, dass der Deal gestoppt werden kann", erklärte demnach ein Insider.

Das US-Verteidigungsministerium, das aktuell sein IT-System modernisiert, hat noch nicht öffentlich erklärt, welches Unternehmen es für die Organisation seiner Daten in den Cloud-Diensten nutzen will.

Eigentlich ist der Auswahlprozess noch gar nicht beendet, der Deal sei aber hinter den Kulissen schon besiegelt, so Business Insider. Eine andere Quelle besagt dagegen, die Entscheidung werde nicht vor September gefällt. Amazon bringt gute Voraussetzungen für das Rennen um den Auftrag mit, denn Amazons Cloud-Sparte AWS gilt als der größte Anbieter in den USA.

Diese Entwicklungen stehen in starkem Kontrast zu Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, der nicht nur eine offene Feindschaft zum Amazon-Chef Jeff Bezos pflegt, sondern auch dessen Konzern kürzlich via Twitter scharf attackiert hatte. Das Unternehmen würde wenig oder gar keine Steuern zahlen und die US-Post als "Botenjungen" nutzen, so Trump.

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