Russisches Außenministerium warnt erneut vor Jagd auf russische Staatsbürger durch USA

Das russische Außenministerium hat alle Bürger vor der Gefahr gewarnt, im Ausland auf Ersuchen von US-Sonderdiensten festgenommen und in die USA verschleppt zu werden. Bürger, gegen die Ansprüche erhoben werden könnten, sollten dies miteinkalkulieren.

US-amerikanische Sonderdienste setzen ihre De-facto-Jagd auf Russen in aller Welt fort",

heißt es in der Erklärung, die am Freitag auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht wurde. Die russischen Diplomaten nannten auch einige Beispiele solcher willkürlicher Festnahmen russischer Staatsbürger in Spanien, Lettland, Kanada und Griechenland.

Manchmal handelte es sich um tatsächliche Entführungen unserer Landsleute. Dies geschah mit Konstantin Jaroschenko, der 2010 in Liberia entführt und heimlich in die Vereinigten Staaten verschleppt wurde, was gegen liberianische und internationale Gesetze verstieß. Dies geschah auch 2014 mit Roman Selesnjow, der auf den Malediven buchstäblich entführt und gewaltsam auf US-amerikanisches Territorium gebracht wurde", erläutert das Dokument.

Das Ministerium warnte außerdem davor, dass russische Staatsbürger nach der Übergabe an die US-Justiz oft auf extrem befangene Behandlung und Urteile stoßen:

Mit verschiedenen Mitteln, einschließlich direkter Drohungen, versuchen sie, die Russen zu zwingen, sich schuldig zu bekennen, obwohl die Anschuldigungen weit hergeholt sind. Wer sich weigert, wird zu außerordentlich langen Haftstrafen verurteilt.

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Russlands Diplomaten forderten nun alle russischen Staatsbürger, die ins Ausland reisen wollen, dazu auf, alle Risiken gründlich zu kalkulieren, vor allem in Fällen, in denen sie den Verdacht hegen, dass die US-Behörden oder auch einflussreiche Privatpersonen Ansprüche gegen sie geltend machen könnten.

Das Außenministerium gibt seit 2013 regelmäßig ähnliche Warnungen heraus, nachdem Inhaftierungen russischer Staatsbürger in Drittländern auf Ersuchen der USA häufiger geworden sind. Zwei der am stärksten nachhallenden Fälle waren die Entführungen des Transportunternehmers Wiktor But und des Flugzeugpiloten Jaroschenko, die beide lange Gefängnisstrafen in den USA erhielten. Beide Männer wurden infolge verdeckter Ermittlungen gefasst und verurteilt. Dabei basierte die Hauptargumentation der Staatsanwaltschaft jedoch nicht auf materiellen Beweisen, sondern bloß auf Zeugenaussagen von Undercover-Agenten. But und Jaroschenko versicherten vor Gericht, unschuldig zu sein, und tun dies bis heute.