Kuba erhält Öl und schickt noch mehr Ärzte nach Algerien

Bis 2021 wird Kuba Öl aus Algerien beziehen. Das teilte die Regierung in Havanna am Dienstag mit. Im Gegenzug erhöht Kuba seinen Export medizinischer Dienstleistungen nach Algerien. Kubanische Gesundheitsexpertise ist dort schon seit längerem präsent.

Kuba wird seinen Export medizinischer Dienstleistungen nach Algerien erhöhen. Am Dienstag unterzeichneten der algerische Minister für Gesundheit, Bevölkerung und Krankenhausreform, Mokhtar Hasbellaoui, und der kubanische Minister für Außenhandel und Außeninvestitionen, Rodrigo Malmierca, eine erste Ergänzung des Rahmenabkommens über die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich.

Die Veranstaltung bildete den Abschluss einer mehrtägigen Regierungskonferenz, nachdem beide Seiten eine Reihe weiterer Abkommen unterzeichnet hatten, unter anderem in den Bereichen Biotechnologie, Wasserressourcen, Sport, Landwirtschaft, Bildung und Außenhandel.

Während der bedeutende Öllieferant für Kuba, Venezuela, in einer Krise steckt, bemühte sich Havanna um Ölimporte aus Russland und Algerien.

Castro und Che Guevara persönlich auf Algerien-Mission

Das Abkommen zwischen den beiden Ländern ist Teil einer langen gemeinsamen Geschichte, die bis vor die Zeit der Unabhängigkeit Algeriens zurückreicht. Im Jahr 1961 traf der Vertreter der Provisorischen Regierung Algeriens, Lakhdar Brahimi, mit Kubas ehemaligem Revolutionsführer Fidel Castro sowie dessen damaligem Industrieminister Che Guevara zusammen. Als Algerien im darauffolgenden Jahr seine Unabhängigkeit von Frankreich erlangte, begann es umgehend damit, Beziehungen zu Kuba aufzubauen. Kuba leistete dem nordafrikanischen Land von Anfang an unter anderem medizinische Unterstützung. Die erste kubanische Gesundheitsmission kam bereits im Frühjahr 1963 mit 56 kubanischen Ärzten nach Algerien. Heute arbeiten mehr als 1.000 kubanische Ärzte im Rahmen des laufenden Gesundheitsabkommens landesweit in den entsprechenden Branchen. 

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Seit der kubanischen Revolution gesteht das Land seiner eigenen Bevölkerung eine staatlich finanzierte Gesundheitsversorgung zu und entsendet seine begehrten medizinischen Fachkräfte in alle Welt, auch in Krisengebiete. So waren es kubanische Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, welche gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika und den Cholera-Ausbruch in Haiti nach dem schweren Erdbeben von 2010 als Erste im Einsatz waren. Mindestens 52.000 kubanische Ärzte arbeiten derzeit in 66 Ländern weltweit.