IS versus Hamas: Neue Frontlinie in Nahost?

Mitglieder des "Islamischen Staates" exekutierten im Sinai ein Hamas-Mitglied und machten die Exekution durch ein Video öffentlich. Sie bezichtigen die Hamas, sich von den Palästinensern und dem "islamischen Pfad" abzuwenden. Der IS ruft zum Kampf gegen die Hamas auf.

Der getötete Mann wurde als Gaza-Einwohner Musa Abu Zmat identifiziert. Unter dem Exekutionskommando des IS befand sich auch ein weiterer Palästinenser aus Gaza, Mohammad al-Dajni. Die Familienangehörigen Dajnis verurteilten die Tat und gaben an, mit Mohammad schon zuvor gebrochen zu haben. Die Hamas hatte mit der Verhaftung von IS-Kollaborateuren unter Einbeziehung der Hilfe ägyptischer Behörden begonnen. Ägypten hatte der Hamas vorgeworfen, dem IS bei der Ausbreitung in der nördlichen Sinai-Region behilflich zu sein. 

Im Exekutionsvideo ruft der IS zum Kampf gegen die Hamas auf. Der Sprecher fordert dazu auf, die Hauptsitze und Gerichte der Hamas anzugreifen. Hierin heißt es: 

(Hamas) unterstützt den Kampf gegen den 'Islamischen Staat' in Gaza ..."

Die israelische Zeitung Haaretz schlussfolgert, dass die Verhaftungswelle von Salafisten durch die Hamas darauf abzielt, Raketenangriffe nach Israel zu verhindern und eine Eskalation der Gewalt zu unterbinden. Unter den Verhafteten sollen Verantwortliche für vorausgegangene Raketenangriffe aus Israel gewesen sein. Seit der Bekanntmachung Donald Trumps, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, wurden 30 Raketen entzündet. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden, es entstanden Sachschäden. Im vergangenen August ereignete sich der erste Selbstmordanschlag eines IS-Terroristen gegen Hamas-Kämpfer in Gaza. 

Bei den Vereinten Nationen agierte Ägypten im Interesse der Palästinenser, eine Abstimmung voranzutreiben, die den amerikanischen Botschaftsumzug nichtig macht. Das Exekutionsvideo des IS begann mit einem Ausschnitt der Erklärung Donald Trumps, die US-Botschaft zu verlegen.