Aserbaidschan dementiert Gerüchte über Munitionslieferungen an Kiew

Der armenische Politiker Waleri Pogosjan behauptet, dass Aserbaidschan in den Jahren 2022 und 2023 mehr als 25.000 Mörsergranaten an die Ukraine geliefert hat. Baku bezeichnet die Angaben des Politikers als Desinformation.

Das aserbaidschanische Ministerium für Verteidigungsindustrie hat Berichte über angebliche Lieferungen von Mörsergranaten an die Ukraine in den Jahren 2022 und 2023 dementiert. Entsprechende Meldungen aus Armenien kommentierte das Ministerium als "Fälschungen und Desinformationen".

Weiter betonte das Ministerium, dass solche Berichte bereits zuvor "in armenischen Kanälen aufgetaucht" seien. Um welche Kanäle oder Beiträge es sich gehandelt hat, gab das Ministerium nicht an. Die Behörde bekräftigte, dass Aserbaidschan keine militärischen Produkte "in diese Richtung" geliefert habe.

Nach dem Dementi aus Baku erklärte der armenische Politiker Waleri Pogosjan, dass Jerewan Informationen über die fraglichen Lieferungen an die Ukraine habe. Auf Telegram veröffentlichte er ein Gerichtsurteil zu einer Klage des ukrainischen Verteidigungsministeriums, aus dem hervorgeht, dass mehr als 25.000 Mörsergranaten nach Kiew geschickt worden seien.

Mögliche Lieferungen von Munition aus Aserbaidschan an die Ukraine sind seit Dezember vergangenen Jahres im Gespräch. So veröffentlichte die Nachrichtenagentur RTVI am 5. Dezember 2023 auf Telegram ein Foto, auf dem ein ukrainischer Militärkorrespondent zu sehen war, der auf dem Gelände einer Munitionsfabrik eine ukrainische Flagge in den Händen hielt. Der Korrespondent kündigte damals an, dass die Produktion von 122-Millimeter-Munition "in einem der Partnerländer stattfinden" würde. Auf zwei Säulen links und rechts von ihm waren Informationsstände mit den Symbolen des aserbaidschanischen Unternehmens Palladium zu sehen.

Die Vertreter des Palladium-Unternehmens erklärten damals, dass sie sich nie mit der Herstellung von Waffen beschäftigt hätten, weder für die Ukraine noch generell in Aserbaidschan. Zudem hob das Unternehmen hervor, dass private Betriebe nach aserbaidschanischem Recht nicht berechtigt seien, militärische Produkte herzustellen. "Palladium unterhält enge geschäftliche und partnerschaftliche Beziehungen zur Russischen Föderation und bleibt in diesem Konflikt neutral", gab das Unternehmen in einer Erklärung bekannt.

Die russische Regierung verurteilt die internationale Militärhilfe für Kiew und betont, dass Waffenlieferungen den Konflikt nur hinauszögern.

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