US-Justizministerium bereitet offenbar Deal mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange vor

Washington bereitet laut Medienberichten ein Angebot für den gebürtigen Australier und Gründer von WikiLeaks Julian Assange vor. Er könnte sich für ein geringeres Vergehen schuldig bekennen, schwerwiegendere Spionageanklagen würden eingestellt, der 52-Jährige könnte dann freikommen.

Dem Wall Street Journal zufolge, das sich auf mit der Angelegenheit betraute Insider bezieht, sucht das US-Justizministerium nach Möglichkeiten, den jahrelangen juristischen Marathon von Julian Assange zu beenden.

Demnach erwäge das Ministerium, dem aus Australien stammenden Gründer von WikiLeaks zu erlauben, sich eines geringeren Vergehens schuldig zu bekennen.

Konkret könnte er den Missbrauch vertraulicher Informationen hinsichtlich Aktionen des US-Militärs eingestehen und über eine derartige Abmachung aus seiner Haft in Großbritannien freigelassen werden.

Aktuell drohen ihm in den USA wegen zahlreicher Anklagen mit Bezug auf Geheimnisverrat, Gefährdung der nationalen Sicherheit und Spionage bis zu 175 Jahre Haft, unter Umständen die Todesstrafe.

In Großbritannien sitzt er seit 2019 im Zusammenhang mit einem früheren Verfahren gegen ihn in Schweden wegen mutmaßlicher Vergewaltigung ein (mittlerweile eingestellt), wegen Missachtung des Gerichts, Verstoßes gegen Kautionsauflagen sowie im Zusammenhang mit den US-Vorwürfen und dem damit verbundenen Auslieferungsverfahren.

Assange war 2012 in die Botschaft von Ecuador in London geflohen und hatte dort jahrelang gelebt, bis er 2019 das Botschaftsgelände verlassen musste. Unmittelbar danach wurde er verhaftet.

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