Orbán: Donald Trump hat versprochen, Finanzierung der Ukraine zu beenden

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat am Sonntagabend im ungarischen Fernsehen über seine USA-Reise und sein Treffen mit Donald Trump berichtet. Er zeigte sich darin überzeugt, dass Trump – wie er selbst – Frieden in der Ukraine will und diesen durch Einstellung der Hilfen für Kiew auch ermöglichen wird.

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán hat am Sonntag in einem Interview im ungarischen Fernsehen über sein Treffen mit dem designierten Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner, Donald Trump, das am Freitag stattgefunden hatte, gesprochen.

Dabei hat er berichtet, dass Trump ihm versprochen habe, der Ukraine kein Geld mehr zu geben, sollte er Präsident werden. Ohne die USA werde Europa den Konflikt nicht finanzieren können und der Krieg werde enden, so Orbán in dem Interview.

Ein berechenbares, stabiles und sicheres Europa müsse durch Friedensverhandlungen geschaffen werden, unterstrich der ungarische Regierungschef. Darin sei er sich mit Donald Trump einig. 

Der Premierminister sagte, er sei auf Einladung von Donald Trump in die Vereinigten Staaten gereist, um die insgesamt sehr schlechten Beziehungen zwischen den USA und Ungarn zu verbessern. Dies sei mit der derzeitigen demokratischen Regierung nicht möglich.

Er bezeichnete Donald Trump erneut als einen "Präsidenten des Friedens", weil er in seinen ersten vier Amtsjahren mehrere Kriege beendet habe.

Trump habe deutlich gemacht, so Orbán, dass es sein Ziel ist, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu befrieden. In diesem Punkt hätten die beiden Politiker übereingestimmt: 

"Wir wollen nichts Geringeres als Frieden, einen Waffenstillstand so schnell wie möglich."

Trump habe ihm gesagt, dass, wenn die Europäer Angst vor den Russen haben oder wenn sie generell ein hohes Maß an Sicherheit wollen, sie auch selbst dafür bezahlen müssen. Entweder sie bauen ihre eigene Armee mit eigener Ausrüstung auf, die sie aus eigenen Mitteln finanzieren, oder wenn sie weiterhin die Amerikaner benutzen wollen, müssen sie den Preis dafür an die Amerikaner zahlen, einen angemessenen Preis der Sicherheit.

Das kommentierte Orbán in dem Interview wie folgt: 

"Wir müssen anerkennen, dass die Zeit für eine Wiederaufrüstung in Europa gekommen ist. Die Amerikaner werden nicht die Rechnungen für uns bezahlen, die Rechnungen für die Sicherheit. … Wir müssen in der Lage sein, unser eigenes Land selbst zu verteidigen."

Ansonsten werde Trumps Präsidentschaft wirtschaftlich von Vorteil für Ungarn sein, so Orbán. Nach Angaben des Ministerpräsidenten gibt es derzeit US-Investitionen in Höhe von neun Milliarden Euro in Ungarn, und der Handel zwischen den beiden Ländern beläuft sich ebenfalls auf neun Milliarden Euro, wovon Ungarn mit rund drei Milliarden Euro profitiert. Es würde für die ungarische Wirtschaft sehr viel bedeuten, wenn die Vereinigten Staaten Ungarn wieder als vorrangiges Ziel für ihre wirtschaftlichen Investitionen betrachten würden. Er fügte hinzu, dass er eine solche Entwicklung im Falle eines Sieges von Joe Biden nicht erwarte.

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