Indien will Öl gegen Rupien

Die Bestrebungen, sich im globalen Handel vom US-Dollar zu lösen, gehen immer weiter. Jetzt versucht die indische Zentralbank, zumindest einen Teil der Ölimporte aus den Golfstaaten in Rupien abrechnen zu lassen. Indien ist der drittgrößte Ölimporteur der Welt.

Indien will das Öl, das es aus den Golfstaaten importiert, künftig zumindest teilweise in Rupien bezahlen. Laut einer Meldung von Bloomberg hat die indische Zentralbank eine entsprechende Aufforderung an die staatlichen Raffinerien geschickt. Ab dem kommenden Haushaltsjahr sollten die Lieferanten mindestens einen Anteil von 10 Prozent der Bezahlung in Rupien akzeptieren, heißt es.

Nachdem die Nachfrage nach Öl in Indien stark ansteigt und Prognosen zufolge sogar weltweit den stärksten Anstieg zeigen soll, fürchtet die Zentralbank, eine Bezahlung in Dollar könnte die indische Rupie zu weit schwächen.

Die drei Raffinerien sollen bereits entsprechend an die Exporteure herangetreten sein, allerdings noch ohne Erfolg. Bislang ist erst eine Zahlung in Rupien bekannt: im August vergangenen Jahres, für eine Lieferung von einer Million Barrel Rohöl aus Abu Dhabi. Allerdings wurden bereits andere Währungen neben dem US-Dollar verwandt.

Da die Handelsbilanz Indiens gegenüber den meisten Handelspartnern negativ ist, hat die Währung, auf deren Grundlage der Handel abgewickelt wird, einen entscheidenden Einfluss darauf, ob die Erträge des Wachstums, das die Volkswirtschaft erlebt, im Lande verbleiben oder von außen abgeschöpft werden.

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