Kiew befürchtet Durchbruch bei Verteidigung der ukrainischen Streitkräfte bis zum Sommer

Vor dem Hintergrund des Rückzugs der ukrainischen Streitkräfte aus Awdejewka sowie des Ausbleibens neuer US-Unterstützung wird die Einschätzung der Lage auf dem Schlachtfeld "immer düsterer", so Bloomberg. Auch unter den westlichen Verbündeten wachse der Pessimismus.

Beamte in der Ukraine befürchten, dass sich der Vormarsch der russischen Truppen bis zum Sommer 2024 beschleunigen könnte, wenn die Verbündeten Kiews die Munitionslieferungen nicht erhöhen, berichtete Bloomberg unter Berufung auf eine Quelle, die der Führung des Landes nahesteht.

Die Nachrichtenagentur schrieb, die Einschätzung der Lage auf dem Schlachtfeld werde "immer düsterer", da der US-Kongress keine Entscheidung über zusätzliche Hilfen für Kiew getroffen habe und die ukrainischen Streitkräfte versuchten, Munition zu sparen. Der Pessimismus wachse nicht nur in der Ukraine, sondern auch bei den westlichen Verbündeten, "die sehen, dass die russischen Truppen an der Front die Initiative ergreifen". Der Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus Awdejewka und die Einnahme mehrerer nahegelegener Siedlungen unter russische Kontrolle "verstärken die Befürchtung, dass die Verteidigung Kiews nicht standhalten könnte", so der Gesprächspartner.

Am 27. Februar meldeten die ukrainischen Streitkräfte den Rückzug aus den Dörfern Stepowoje (Petrowskoje) und Sewernoje in der Nähe von Awdejewka, während das russische Verteidigungsministerium am nächsten Tag die Kontrolle über Petrowskoje bekannt gab. Am 17. Februar nahmen russische Truppen Awdejewka selbst ein.

Alexander Syrski, der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, schrieb am 29. Februar auf seiner Facebook-Seite, dass einzelne Kommandeure in der Gegend von Awdejewka "gewisse Fehleinschätzungen" gemacht hätten, die die Probleme der ukrainischen Armee verschärft hätten. Er teilte mit, dass er angewiesen habe, zusätzliche Munition und die notwendigen Reserven dorthin zu schicken.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij behauptete auf einer Pressekonferenz am 25. Februar, dass der Mangel an Munition die Lage auf dem Schlachtfeld beeinträchtige. In seiner Rede vor der Föderationsversammlung versprach der russische Präsident Wladimir Putin, alles zu tun, um die Feindseligkeiten zu beenden und die Ziele der militärischen Sonderoperation zu erreichen.

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