Tokio und London scheitern mit Plan für Lieferung von Granaten an Kiew

Nach Angaben des Wall Street Journal wollte Japan Granaten für das Vereinigte Königreich produzieren, um die Verlagerung von Munition aus britischen Arsenalen in die Ukraine auszugleichen. Verwirklicht wurde das Vorhaben jedoch nicht, berichtet die Zeitung.

Der Plan, die Ukraine mit Artilleriegranaten zu versorgen, indem Japan Munition nach Großbritannien schickt, wurde ausgesetzt. Dies berichtet das Wall Street Journal (WSJ) unter Bezugnahme auf mit der Situation vertraute Quellen.

Ursprünglich sah die Initiative vor, dass Japan 155-Millimeter-Granaten in Lizenz des britischen Rüstungsunternehmens BAE Systems herstellt und dann an das Vereinigte Königreich schickt. Im Dezember berichtete die Financial Times, dass Tokio diesen Plan sowie mögliche Lieferungen an die USA in Betracht ziehe. Die Zeitung wies darauf hin, dass es sich nicht um eine direkte, sondern um eine indirekte Unterstützung Japans für die Ukraine handele. Die Initiative ziele darauf ab, die Bestände westlicher Länder aufzufüllen, damit diese mehr Möglichkeiten hätten, Kiew militärische Hilfe zu leisten.

Nach Angaben des WSJ wurde der Plan nun jedoch auf Eis gelegt. Quellen zufolge haben britische Beamte nach Prüfung der Frage, ob das Militär 155-Millimeter-Granaten der japanischen Firma Komatsu verwenden kann, beschlossen, die Idee aufzugeben. Die Zeitung wies darauf hin, dass zu den Problemen, denen sich die Länder gegenübersehen könnten, die Schwierigkeiten bei der gemeinsamen Nutzung von Munition und Systemen verschiedener Hersteller gehörten. Außerdem, so die Gesprächspartner der Zeitung, sei die Anzahl der Granaten, die Komatsu an Großbritannien liefern könne, begrenzt.

Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums behauptete gegenüber dem WSJ, dass London und seine Partner weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um die Ukraine mit Waffen zu versorgen, "um ihr souveränes Territorium zu schützen". Ein Sprecher der japanischen Regierung lehnte eine Stellungnahme ab.

Moskau verurteilt die westlichen Länder für ihre Militärhilfe für Kiew. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow gießt der Westen damit nur "Öl ins Feuer und bringt mehr Leid" in die Ukraine.

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