Maduro kritisiert "dumme Entscheidung" Argentiniens, aus BRICS auszusteigen

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat seinen argentinischen Kollegen Javier Milei für seine "dumme Entscheidung" kritisiert, aus der Gruppe auszusteigen. Maduro hofft, dass Venezuela auf dem nächsten Gipfel in Russland im Oktober 2024 ständiges Mitglied der BRICS+ wird.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat erklärt, dass die BRICS-Staatengruppe aufgrund ihrer Wirtschaftskraft die "Zukunft der Menschheit" darstellt. Er behauptete auch, dass sein lateinamerikanischer Amtskollege, der argentinische Präsident Javier Milei, seinem eigenen Land einen Strich durch die Rechnung gemacht habe, indem er eine Einladung zum Beitritt abgelehnt habe.

Am 1. Januar wurden Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien in die Gruppe aufgenommen, die ursprünglich aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestand. Milei, der sein Amt im Dezember 2023 antrat, hat jedoch eine Kehrtwende gegenüber den Plänen seines Vorgängers Alberto Fernández für eine Mitgliedschaft vollzogen.

In einem Interview mit der spanischsprachigen Ausgabe von Le Monde Diplomatique sagte Maduro am Montag, die Entscheidung sei "eines der ungeschicktesten und dümmsten Dinge, die Milei gegen Argentinien getan hat".

Nach Ansicht des venezolanischen Staatschefs hat der neue Präsident in Buenos Aires sein Land ins 19. Jahrhundert zurückversetzt und macht es zu einem "Vasallen der imperialen unipolaren Welt".

Was Venezuela betrifft, so äußerte Maduro die Hoffnung, dass das Land auf dem nächsten Gipfel in Russland im Oktober 2024 als ständiges Mitglied der BRICS+ aufgenommen wird. Caracas rechnet damit, "eher früher als später" Vollmitglied der BRICS zu werden.

Maduro erklärte, dass das Konzept und die Weltsicht des Blocks mit denen Venezuelas übereinstimmen. Der Präsident wies außerdem darauf hin, dass seine Regierung hoffe, mithilfe der BRICS mehr Investitionen anzuziehen und neue Märkte für ihre eigenen Waren zu finden.

Am vergangenen Freitag bestätigte Mileis Sprecher Manuel Adorni Medienberichte, wonach Buenos Aires allen fünf Gründungsmitgliedern der BRICS formelle Briefe geschickt habe. In den Schreiben, die mehrere Medien gesehen haben wollen, wird klargestellt, dass die neue argentinische Regierung eine BRICS-Mitgliedschaft "zum jetzigen Zeitpunkt nicht für angemessen" hält.

Russland hat unterdessen die einjährige, rotierende Präsidentschaft der Gruppe für 2024 übernommen. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung versprach Präsident Wladimir Putin, die "harmonische Integration" der neuen Partner zu erleichtern, und wies darauf hin, dass rund 30 Länder den Wunsch geäußert hätten, sich in der einen oder anderen Form an der Agenda des Blocks zu beteiligen.

"Zu diesem Zweck werden wir mit der Ausarbeitung der Modalitäten für eine neue Kategorie von BRICS-Partnerländern beginnen", fügte Putin hinzu.

Nach Angaben des IWF entfallen auf die erweiterten BRICS-Staaten inzwischen 36 Prozent des weltweiten BIP (gemessen an der Kaufkraftparität) und damit mehr als auf die G7, einen informellen Zusammenschluss westlicher Länder.

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