Gaspreise in Europa: Sprung um acht Prozent nach oben

Vor dem Hintergrund der Spannungen im Nahen Osten, insbesondere der Huthi-Angriffe auf Schiffe im Roten Meer, sind die Gaspreise an den europäischen Börsen gestiegen. Laut Medienangaben betrug der Zuwachs am Mittwochmorgen mehr als acht Prozent.

Aufgrund der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten sind am Mittwochmorgen die Gaspreise an den europäischen Börsen durchschnittlich um mehr als 8 Prozent gestiegen. Wie die Zeitung RBC unter Bezugnahme auf Daten des Börsenbetreibers Intercontinental Currency Exchange berichtete, stiegen die Kosten für Juli-Terminkontrakte am virtuellen Handelspunkt TTF (Title Transfer Facility) in den Niederlanden um 8,4 Prozent und erreichten etwa 429,8 US-Dollar pro Kubikmeter.

Davor meldete das Nachrichtenunternehmen Bloomberg einen Anstieg der Gaspreise in Europa um 6 Prozent. Dies stehe mit US-Angriffen auf Ziele im Irak und mit neuen Attacken der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Transportschiffe im Roten Meer in Verbindung. Daher seien Reedereien gezwungen, längere Routen zu wählen, was sich bisher zwar nicht wesentlich auf die Lieferungen ausgewirkt habe, jedoch die Sorge vor einer Unterbrechung der Energieversorgung in Europa schüre.

Dennoch betonte die RBC, dass sich die Gaspreise in Europa in den vergangenen Tagen innerhalb einer relativ engen Spanne bewegten. Dies sei großen Vorräten in unterirdischen Gasspeichern und einer geringen Nachfrage zu verdanken. Es werde zudem erwartet, dass das Wetter in den meisten Teilen Europas bis Anfang Januar mild bleibe.

In den vergangenen zwei Jahren war der Suezkanal zur Hauptschifffahrtsroute im internationalen Flüssiggashandel geworden. Für europäische Länder, die auf LNG-Gas als Ersatz für Erdgas aus Russland setzten, nahm die Suezroute stark an Bedeutung zu.

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