Russland steigt aus Abkommen über Stilllegung von Atomwaffen aus – Japan bedauert den Schritt

Russland zieht sich aus einem Abkommen mit Japan über die Stilllegung russischer Atomwaffen zurück. Moskau habe Tokio nicht über die Entscheidung informiert, hieß es aus dem japanischen Außenministerium.

Die japanischen Behörden äußern ihr Bedauern über die Entscheidung Russlands, das gemeinsame Abkommen über die Stilllegung russischer Atomwaffen zu kündigen, sagte der Generalsekretär der japanischen Regierung Hirokazu Matsuno während einer Pressekonferenz in Tokio. "Wir bedauern diese Entscheidung, die einseitig getroffen wurde, ohne die japanische Seite darüber zu informieren", erklärte er. Moskau habe Tokio nicht auf diplomatischem Wege in Kenntnis gesetzt, hieß es aus dem japanischen Außenministerium.

Russlands Premierminister Michail Mischustin hatte am Donnerstag eine Anordnung zur Beendigung des Abkommens unterzeichnet. Das russische Außenamt wurde angewiesen, die japanische Seite darüber zu informieren, geht aus dem offiziellen Online-Portal der russischen Regierung hervor. Für die Entscheidung werden keine Gründe genannt.

Die Vereinbarung war im Jahr 1993 unterzeichnet worden. Ihr Ziel bestand darin, die sichere Beseitigung von Atomwaffen zu erleichtern, zu deren Abbau Moskau verpflichtet war. Zu diesem Zweck wurde ein Komitee gebildet, in dem Japan und Russland die Hauptbereiche der Zusammenarbeit festlegten und entsprechende Informationen austauschten.

In letzter Zeit stellt Moskau eine Verschlechterung der japanisch-russischen Beziehungen fest. Russische Diplomaten machen dafür Japan verantwortlich, da sich das Land den westlichen Sanktionen gegen Moskau angeschlossen hatte.

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