Medien: Westen diskutiert mit Kiew mögliche Friedensgespräche

Der Westen hat begonnen, mit der Ukraine darüber zu diskutieren, was sie möglicherweise aufgeben müsste, um den Krieg mit Russland friedlich zu lösen. Dies berichtet die "NBC". Die Gespräche würden in Anbetracht der Tatsache geführt, dass der Konflikt in eine "Sackgasse" geraten sei.

Vertreter der USA und Europas haben "in aller Ruhe" begonnen, mit den ukrainischen Behörden über mögliche Friedensgespräche mit Russland zu diskutieren und darüber, was Kiew möglicherweise aufgeben müsste, um den Konflikt zu lösen. Dies erklärten derzeitige und ehemalige hochrangige US-Beamte, die mit den Gesprächen vertraut sind, gegenüber der NBC.

Einige der Gespräche hätten im vergangenen Monat während eines Treffens von Vertretern der die Ukraine unterstützenden Länder stattgefunden, hieß es. Die Informanten des Fernsehsenders sagten, die Beratungen hätten inmitten der Besorgnis amerikanischer und europäischer Behörden begonnen, dass der Konflikt "in eine Sackgasse" geraten sei. Die Frage sei nun, ob die Ukraine weiterhin Hilfe erhalten könne.

Washington befürchte, dass Kiew angesichts der "scheinbar endlosen" Waffenproduktion Moskaus die Kraft ausgehe, hieß es. Auch die öffentliche Unterstützung für die Hilfe an die Ukraine nehme ab, da die Hoffnung auf einen Erfolg der Gegenoffensive Kiews "dahinschmelze". Darüber hinaus habe die öffentliche Aufmerksamkeit für den Ukraine-Krieg seit der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas Anfang Oktober abgenommen, was es schwieriger machen könnte, zusätzliche Unterstützung für die Ukraine zu erhalten, so die Gesprächspartner von NBC.

Die russische Seite hatte wiederholt ihre Bereitschaft zu Verhandlungen mit Kiew erklärt. Gleichzeitig wies Präsident Wladimir Putin darauf hin, dass die ukrainischen Behörden ein Gesprächsverbot verhängt hätten. Russlands Außenminister Sergei Lawrow vertrat die Auffassung, dass Kiew von den westlichen Ländern der Dialog mit Moskau untersagt wurde.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hatte im Oktober 2022 ein Dekret unterzeichnet, das Gespräche mit Russland verbietet, solange Putin Präsident des Landes ist. Später legte der ukrainische Staatschef eine "Friedensformel" zur Lösung des Konflikts vor, die unter anderem den Abzug der russischen Truppen vorsieht.

Moskau weigerte sich, auf der Grundlage des von Kiew vorgeschlagenen Plans zu verhandeln. Um Frieden zu erreichen, sollte die Ukraine vielmehr zu ihrem bündnisfreien Status zurückkehren und sich weigern, der EU und der NATO beizutreten, sowie die bestehenden territorialen Gegebenheiten anerkennen, erklärte das russische Außenministerium.

Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba behauptete am 3. November, dass Kiew keine Verhandlungen mit Moskau führe und noch keinen Sinn darin sehe. Zuvor hatte er gewarnt, dass diejenigen, die Kiew territoriale Zugeständnisse anbieten würden, ein "unangenehmes Gespräch" führen würden.

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