In einem Interview mit der britischen Zeitschrift The Economist hat Waleri Saluschny, der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, zum Ausdruck gebracht, dass der Ukraine-Konflikt in eine Sackgasse geraten sei. Die Zeitung zitierte den General mit den Worten:
"Wie im Ersten Weltkrieg haben wir einen Stand der technischen Entwicklung erreicht, der uns in eine Sackgasse führt. Höchstwahrscheinlich wird es keinen tiefen und schönen Durchbruch geben."
Saluschny sagte, er habe nach den ersten gescheiterten Versuchen einer Gegenoffensive mehrere Kommandeure ausgewechselt, was jedoch nichts geändert habe. Dann, so der ukrainische General, sei er zu dem Schluss gekommen, dass Kiew, um die festgefahrene Situation an der Front zu überwinden, "etwas Neues braucht, wie das Schießpulver, das die Chinesen erfunden haben und das wir immer noch verwenden, um einander zu töten", das heißt die aktive Nutzung neuer Technologien. Weiter hieß es:
"Das größte Risiko eines zermürbenden Stellungskriegs ist, dass er sich über Jahre hinziehen und den ukrainischen Staat erschöpfen kann."
Überdies teilte Saluschny mit, dass den Lehrbüchern der NATO und den durchgeführten Berechnungen zufolge die Pläne zum "Einmarsch in die Krim" bereits hätten verwirklicht werden müssen. Im Ergebnis habe er jedoch nur gesehen, wie ukrainische Militärangehörige in Minenfeldern in die Luft gesprengt und westliche Ausrüstung von russischer Artillerie zerstört worden seien.
Michail Scheremet, der Duma-Abgeordnete der Krim-Region, gab Saluschny den Rat, nicht an einen Durchbruch der ukrainischen Streitkräfte zu denken, sondern an das Überleben der Ukraine. Scheremet merkte an, dass sich Saluschnys Rhetorik in letzter Zeit dramatisch verändert habe.
Scheremet zufolge habe sich die von NATO-Spezialisten entwickelte Taktik und Strategie für die ukrainischen Streitkräfte nicht bewährt. Die russische Armee habe die Offensive des Gegners aufgehalten und die wichtigsten kampfbereiten Kräfte vernichtet. Der Abgeordnete betonte:
"Die nach NATO-Regeln ausgebildeten und trainierten Möchtegern-Krieger fanden ein schmachvolles Ende ihres Offensiv-Epos, ebenso wie die NATO-Panzer und andere Waffen, die an die Ukraine geliefert wurden und dann verbrannten und explodierten."
Zuvor, am 27. Oktober, hatte Fiona Hill, die ehemalige Direktorin für Angelegenheiten Russlands im Nationalen Sicherheitsrat der USA, darauf hingewiesen, dass die russische Seite im Konflikt in der Ukraine im Vorteil sei.
Am selben Tag sagte der ehemalige US-Militärgeheimdienstler Scott Ritter in einem Interview mit dem Journalisten Garland Nixon, dass die russische Armee derzeit Operationen durchführe, die die ukrainischen Streitkräfte in naher Zukunft endgültig beseitigen würden. Ihm zufolge hätten sich viele ukrainische Piloten angesichts der aktiven Aktionen der russischen Luftabwehrsysteme geweigert, mit ihren Kampfjets zu fliegen.
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