IOC suspendiert Russland vorübergehend

Da Moskau gegen die Olympische Charta verstoßen und die "territoriale Integrität des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine verletzt" haben soll, hat das Internationale Olympische Komitee Russland suspendiert. Die Entscheidung gilt "bis auf Weiteres".

Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) suspendiert die Mitgliedschaft des Russischen Olympischen Komitees (ROC) "bis auf Weiteres", teilte der internationale Sportverband am Donnerstag in einer Erklärung mit.

Entscheidungen über die Teilnahme einzelner russischer Athleten an den Olympischen Spielen 2024 und 2026 würden "zu gegebener Zeit" getroffen.

Künftig ist es dem ROC verboten, das Land als nationales olympisches Gremium zu vertreten und jegliche Finanzierung von der Olympischen Bewegung zu erhalten. Das Exekutivkomitee wies darauf hin, dass es sich das Recht vorbehalte, "je nach Entwicklung der Lage" weitere Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen.

Grund für die Suspendierung ist ein vermeintlicher Verstoß gegen die Olympische Charta, da Moskau die regionalen Sportverbände der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, Cherson und Saporoschje als eigene Mitglieder aufgenommen hat und damit "die territoriale Integrität des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine verletzt" haben soll. Das ROC hatte die vier Sportverbände am 5. Oktober als Mitglieder aufgenommen.

Moskau kritisierte die Entscheidung. Das IOC habe eine kontraproduktive Entscheidung mit "offensichtlichen politischen Motiven" getroffen, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. 

Bereits im Jahr 2017 hatte das IOC aufgrund eines Dopingskandals bei den Winterspielen 2014 die Mitgliedschaft des ROC suspendiert. In diesem Zusammenhang nahmen russische Athleten an den Olympischen Spielen 2018 unter neutraler Flagge teil. Später stellte das IOC die Mitgliedschaft des ROC wieder her.

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