SBU umstellt und durchsucht ein Frauenkloster und schließt ein weiteres gewaltsam

Die Verfolgung orthodoxer Christen in der Ukraine geht in die nächste Runde. In den letzten zwei Tagen hat der SBU zwei Nonnenkloster in Tschernigow und Korez bei Rowno durchsucht und 26 Kirchen in der Region Tschernigow dauerhaft geschlossen.

In der Ukraine intensiviert sich die Verfolgung der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Am Freitag haben maskierte und bewaffnete Personen das einzige Kloster in der Ukraine, das direkt dem Moskauer Patriarchen unterstellt ist, umstellt und blockiert. Der "Bund orthodoxer Journalisten" berichtet auf seinen Kanälen, dass niemand in das Kloster in Korez im westukrainischen Gebiet Rowno hineingelassen wird.

Später am Tag erklärte der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU), er führe "Sicherheitsmaßnahmen" im Korezki-Nonnenkloster durch. Ziel sei es, "Informationen über die Nutzung des Klosters als Versteck für Saboteure und zur Lagerung von Waffen" zu überprüfen.

Bereits am gestrigen Donnerstag, dem 5. Oktober, hat der SBU das Jelezki-Kloster in Tschernigow abgesperrt. Am Morgen des 6. Oktober wurden in der Region Tschernigow 26 Kirchen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche geschlossen.

Das Heilige Dreifaltigkeitskloster in Korez wurde 1571 gegründet und war nur etwa 40 Jahre lang, als es zwangsweise katholisch war, nicht im Besitz der Orthodoxen Kirche. Selbst zu sowjetischen Zeiten bestand es durchgehend und beherbergte Nonnen. 1984 erließ der damalige Moskauer Patriarch Pimen ein Dekret, mit dem das Kloster wegen eines Konflikts zwischen der Äbtissin und dem später von Moskau abtrünnigen Metropoliten Filaret Denisenko direkt dem Patriarchat unterstellt wurde, eine in der Orthodoxie übliche Praxis. 

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