Ex-Präsident Medwedew: Britische Ausbilder der ukrainischen Soldaten sind "legitimes Ziel" Russlands

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hält britische Ausbilder des ukrainischen Militärs für ein "legitimes Ziel" Russlands. Damit reagierte der Politiker auf Pläne Londons, ukrainische Soldaten in ihrem Heimatland auszubilden.

Russlands stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat die Pläne Großbritanniens kommentiert, ukrainische Soldaten in ihrem Heimatland auszubilden. Demnach würden laut Medwedew nun auch britische NATO-Ausbilder zu einem "legalen Ziel" für die russischen Streitkräfte. Wörtlich hieß es auf dem Telegram-Kanal des Beamten:

"Ein frisch gebackener Kretin – der britische Verteidigungsminister – hat beschlossen, britische Ausbildungskurse für ukrainische Soldaten auf das Territorium der Ukraine selbst zu verlegen. Das heißt, ihre Ausbilder zu einem legalen Ziel für unsere Streitkräfte zu verwandeln."

In einem Interview mit dem Telegraph erklärte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps, er habe mit der militärischen Führung des Königreichs Gespräche über die Verlegung des Ausbildungsprogramms für das ukrainische Militär in die Ukraine geführt.

Medwedew äußerte sich auch zu der jüngsten Hassrede der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, über die Notwendigkeit der dringenden Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine, die ihrer Meinung nach den Nachschub für die russischen Truppen unterbrechen würde. Zur Legitimität von Taurus-Angriffen auf russisches Territorium behauptete sie, dass Kiew nach dem Völkerrecht angeblich berechtigt sei, militärische Einrichtungen auf russischem Territorium anzugreifen, "völlig losgelöst davon, wo die Waffen hergestellt wurden und wer sie geliefert hat".

Nun warnte der russische Ex-Präsident wiederum vor Angriffen auf deutsche Fabriken, die die Raketen herstellen:

"Nun, in diesem Fall wären Schläge auf deutsche Fabriken, in denen diese Raketen hergestellt werden, ebenfalls in vollem Einklang mit dem Völkerrecht."

Laut Medwedew treibe der Westen Moskau in Richtung eines Dritten Weltkriegs. Der Kreml betonte wiederholt, dass die Lieferung neuer Waffen an Kiew, einschließlich Raketen mit größerer Reichweite, zu einer "weiteren Drehung in der Spirale der eskalierenden Spannungen" führen würde. Aber Russland müsse die Militäroperation in der Ukraine zu Ende führen, es gebe keine Alternative.

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