Aserbaidschan kündigt "Anti-Terror-Maßnahmen" in Bergkarabach an

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium hat in der umstrittenen Region Bergkarabach "lokale Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung" eingeleitet. Laut Baku bestehe das Ziel darin, "Stellungen der armenischen Streitkräfte" und andere militärische Ziele außer Gefecht zu setzen.

Um "groß angelegte Provokationen zu verhindern", um "die Verbände der armenischen Streitkräfte zu entwaffnen und von unserem Territorium abzuziehen", um deren militärische Infrastruktur zu "neutralisieren" und die Sicherheit der aserbaidschanischen Zivilbevölkerung zu gewährleisten, seien "lokale Anti-Terror-Maßnahmen in der Region eingeleitet" worden, erklärte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium am Dienstag. Ein weiteres erklärtes Ziel sei die "Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung". 

Die Behörde erklärte, es habe das Kommando der in der Region stationierten russischen Friedenstruppe sowie die russisch-türkische Überwachungsmission im Voraus informiert. 

Baku versprach, keine zivilen Ziele anzugreifen. "Nur legitime militärische Ziele werden durch den Einsatz von Präzisionswaffen zerstört", erklärte das Ministerium. 

Auf im Internet veröffentlichten Aufnahmen aus Bergkarabach sind Explosionen und Sirenen zu hören.

Bergkarabach ist ein Gebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan, auf das beide Seiten Anspruch erheben. Im Jahr 2020 brach ein großer Konflikt um Bergkarabach erneut aus, der zu großem Blutvergießen führte. Sowohl Armenien als auch Aserbaidschan beschuldigten sich gegenseitig, die Aggression begonnen zu haben. Ein von Russland vermittelter Waffenstillstand beendete damals die Feindseligkeiten. 

Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan warf Russland kürzlich vor, den Südkaukasus "im Stich gelassen" zu haben. Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, wies diese Kritik zurück. Er betonte, dass Moskau seine friedensstiftende Rolle in der Region fortsetzen werde.

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